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Rentner vor Nullrunde

Anstieg der Altersbezüge 2006 zweifelhaft


Berlin/Hamburg (dpa). Die bundesweit knapp 20 Millionen Rentner müssen auch in diesem Jahr mit einer Nullrunde rechnen. Eine »schwarze Null« sei nicht ausgeschlossen, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums gestern in Berlin. Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) hält es sogar für möglich, dass die staatlichen Altersbezüge auch 2006 - das wäre dann zum dritten Mal in Folge - nicht angehoben werden.
Ministerin Ulla Schmidt (SPD) habe bereits vor kurzem darauf hingewiesen, dass man für 2005 die Lohnentwicklung abwarten müsse, sagte die Sprecherin. Ob die Rente erhöht wird oder nicht, bemisst sich nicht etwa an der Höhe der Rücklage, sondern nach der Entwicklung von Löhnen und Gehältern.
Der Geschäftsführer des VDR, Franz Ruland, erklärte: »Mit Blick auf die Zahlen ist eine Nullrunde für 2006 nicht auszuschließen.« Grund sei die schwache Lohnentwicklung. Zudem kündigte Ruland an, die Rentenkasse werde in diesem Jahr zum ersten Mal einen vorgezogenen Bundeszuschuss benötigen. »Wegen der angespannten Finanzlage sind wir erstmals darauf angewiesen«, betonte er.
Weitere Eingriffe in die Rentenformel und neue Nullrunden auch nach 2006, wie sie der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Bert Rürup, und die Bundesbank ins Spiel gebracht haben, lehnte Ruland als »verfassungsrechtlich problematisch« ab.

Artikel vom 10.03.2005