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Schon 260 000 Euro für
Streusalz ausgegeben

Strenger Frost zwingt Umweltbetrieb zu Nachbestellungen


Bielefeld (uj/mm). Glaubt man den Wetterfröschen, bleibt der Winter den Bielefeldern auch in den nächsten Tagen erhalten. Teuer ist er sowieso schon. Der Umweltbetrieb (UWB) hat knapp 100 000 Euro mehr für Streusalz ausgegeben als geplant. Und in den Baumärkten werden Granulat, Splitt oder Salz knapp.
Kosten in Höhe von 163 000 Euro für das Streusalz hat der UWB einkalkuliert. »Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren«, sagt Rainer Hempelmann, Chef der Stadtreinigung. Väterchen Frost machte einen Strich durch die Rechnung. Bislang schon haben sich die Ausgaben auf 260 000 Euro summiert.
Das Salz wird in der Nähe von Wesel am Niederrhein abgebaut. Bielefeld und andere nordrhein-westfälische Städte bestellen im Sommer, wenn die Preise niedrig sind. 3000 Tonnen werden in drei städtischen Lagern eingebunkert. In Jahren mit milden Wintern reicht das. Diesmal musste Hempelmann aber schon im Januar nachordern. Verbrauch bislang: 3 900 Tonnen.
Der Vorrat reicht noch für eine Woche. Deshalb rollen an diesem Wochenende mehrere 26-Tonner mit weiteren Lieferungen an. Bei prognostiziertem Frost bis Minus 8 Grad geht der UWB auf Nummer sicher. Die Bürger brauchen indes nicht zu befürchten, dass sie zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Hempelmann: »Wir haben ein finanzielles Polster aus den vergangenen Jahren, so dass sich die Gebühren für die Stadtreinigung, aus denen auch das Streugut bezahlt wird, nicht erhöhen werden.«
Granulat, Splitt oder Salze für den privaten Gebrauch sind zur Mangelware geworden. Die Baumärkte sind fast komplett ausverkauft. Hornbach hat noch einen kleinen Restposten an Streugranulat. »Das reicht gerade noch bis Samstag«, sagt Marktleiter Rudolf Reuter, der in der vergangenen Woche noch eine Extra-Ladung Streugut geordert hatte.
Im Marktkauf Brackwede gibt es auch nur noch einen Restposten an Streusplitt und im Praktiker-Markt ist der Saisonartikel gar nicht mehr zu haben, ebenso wie im Obi-Baumarkt. »Auch die Zulieferer sind mit ihren Kapazitäten am Ende«, betont Ralf Struthoff, Marktleiter bei Obi. Er habe zwar nachgeordert, könne aber nicht garantieren, ob überhaupt noch ausgeliefert würde.
»Wer hat, kann Asche oder Sand als abstumpfende Mittel verwenden«, empfiehlt Rainer Hempelmann. Wer über solcherlei Mittel nicht verfüge, könne im Werkstoffhof an der Eckendorfer Straße 57 Splitt bekommen.
Denn: Winterdienst ist Pflicht. Erfüllt ein Anlieger - Mieter oder Vermieter, je nach vertraglicher Regelung - dies nicht gewissenhaft, kann das weitreichende Folgen haben. Verletzt sich ein Fußgänger auf einem nicht geräumten oder nicht gestreuten Bürgersteig, können Ansprüche auf Schadensersatz und unter Umständen auch auf Schmerzensgeld auf den Mieter oder Vermieter zukommen.

Artikel vom 05.03.2005