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Chirurgen gegen Schönheitswahn


Berlin (ddp). Die Fachärzte für plastische Chirurgie in Deutschland fordern die zügige Umsetzung des Gesetzentwurfes zum Schutz der Verbraucher vor dem Schönheitswahn. Es müsse deutlich werden, wo plastische Chirurgie notwendig und sinnvoll sei und wo sie für Kinder und Jugendliche gefährlich werden könne, sagte gestern der Präsident der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen, Klaus Exner.
Der Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sieht vor, Schönheitsoperationen in den Anwendungsbereich des Heilmittelwerbegesetzes einzubeziehen. Damit sollen »irreführende und suggestive Werbung für Schönheitsoperationen« künftig verboten werden. Beispielsweise sollen künftig »Vorher- und Nachher-Fotos« nicht mehr zulässig sein.
Der plastische Chirurg sei ein Facharzt, der einer professionellen Ausbildung bedürfe, betonte Exner. Hingegen könne sich jeder Mediziner selbst zum Schönheitschirurgen ernennen und den Schönheitswahn aus finanziellen Interessen in die Höhe treiben, kritisierte er.
Im internationalen Vergleich steht Deutschland bei den Gesamtzahlen ästhetischer Eingriffe auf dem sechsten Platz nach den USA, Mexiko, Brasilien, Japan und Spanien. Der Anteil der weiblichen Patienten liegt hier bei 87,5 Prozent, der der männlichen Patienten bei 12,5 Prozent.

Artikel vom 05.03.2005