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Der Griff zum Thron

Verbandsliga: TuS 97 schlägt Dolberg mit 40:28

Von Eike-Andreas Stuke
Bielefeld (WB). Es ist angerichtet: Nach dem letzlich problemlosen 40:28 (16:14)-Heimerfolg über Eintracht Dolberg und Bergkamens ebenso souveränen 36:28 in Loxten blickt die Handball-Verbandsliga nun voller Spannung auf den kommenden Sonntag, wenn die »Jürmker« den Primus TuRa Bergkamen mit einem Auswärtssieg von der Tabellenspitze verdrängen können.

Nach Saisonsieg Nummer 15 schien indes keiner der am Erfolg beteiligten »Jürmker« richtig glücklich. Es war wohl allen bewusst, dass solch eine Leistung in Bergkamen zu keinem Happyend führen wird. »So können wir gegen Bergkamen nicht gewinnen. Ich denke, die Mannschaft hat das heute selber gemerkt,« lautete das Fazit des unzufriedenen Coaches Frank Brennecke. Sein Unmut galt in erster Linie den ersten 30 Minuten, in denen seine Mannen oft behäbig und unkonzentriert wirkte. Schon der Spielbeginn zeigte sich zerfahren. Die Gastgeber gingen zunächst durch Sebsatian Pieper, der von Beginn an auf rechts spielte, und Jörn Boekstiegel in Führung. Nach zehn Minuten hieß es 2:2. Die Anfangsphase spiegelte den weiteren Spielverlauf der ersten Hälfte wider. In der Folgezeit legte der TuS stets ein bis zwei Tore vor, ohne sich entscheidend absetzen zu können. So ging es über 6:6 (15.) und 11:11 (22.) weiter. Erst kurz vor dem Wechsel gelang es, kurzzeitig den Abstand ein wenig zu vergrößern (16:13).
Die Lethargie, die sich vom Spielfeld auch auf die gut besuchten Tribünen zu übertragen schien, legte sich bis zur Pause nicht. »In den ersten zehn Minuten hatten wir vorne Probleme. Da fehlte die Laufbereitschaft. Als sich das besserte, bekamen wir hinten auf einmal Armin Kutscha und Roland Berief nicht mehr richtig in den Griff,« analysierte Brennecke die erste Hälfte.
Das hatte Brennecke seinen Schützlingen wohl in der Kabine deutlich gemacht. Nach dem Wechsel gingen die »Jürmker« hinten konsequenter zu Werke und zwangen Dolberg zunehmend zu Fehlern. Gut zehn Minuten später wirkte sich diese Maßnahme aufs Ergebnis aus. Das 22:21 (40.) war das letzte Mal, dass die Eintracht den Anschlusstreffer erzielen sollte. Vier Gegenstöße in Folge, vollendet durch Boekstiegel, Duderstadt und zwei Mal Bruelheide, brachten dem TuS erstmalig die Vier-Tore-Führung (26:22). Damit war die Gegenwehr der personell arg geschwächten Eintracht gebrochen. Mit nur acht Feldspielern angereist, mussten sie zusehen, wie die Gastgeber jetzt reihenweise sehenswerte Treffer erzielten und sich innerhalb von knapp zehn Minuten weiter auf 36:24 absetzten. Auch der notgedrungene Einsatz vom kräftig gebauten Keeper Kolja Kogro, der in der ersten Hälfte noch zwischen den Pfosten stand, half den Gästen nicht. Der 15-minütige Zwischenspurt reichte Jöllenbeck, um die Partie zu entscheiden. Die Tore 39 und 40 von Heiko Eggert, der sich am Vormittag doch rechtzeitig zurückmeldete, setzten den Schlusspunkt.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Michalik, Bruelheide (8/3), Boekstiegel (7), Pieper (6), Duderstadt (5), Eggert, Brink, Schlüter (je 4), Vollmer (2), Herz, Streu.

Artikel vom 07.03.2005