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Zur Sache

19 Spieler und der Mannschaftsbetreuer zahlen etwas mehr als 20 000 Euro an eine wohltätige Organisation, dafür werden die Ermittlungen gegen den SC Paderborn 07 eingestellt. Was sich auf den ersten Blick wie ein Schuldeingeständnis des Drittligisten liest, ist bei näherer Betrachtung der einzig gangbare Weg. Ein Weg, der allen Seiten Vorteile bringt.
Den Spielern, weil eine Sperre vom Tisch ist und die Geldstrafe keinen in die Armut treibt.
Dem Verein, weil die Akte »Wett-Skandal« damit geschlossen werden kann und abstruse Forderungen der Regionalliga-Rivalen (Aussetzung der Auf- und Abstiegsregelung) keine Chance haben.
Dem Deutschen Fußball-Bund, weil er damit Handlungsfähigkeit beweist. Wurde zunächst versucht, alles brav und schnell zu den Akten zu legen, wird nun jeder Fall akribisch auf- und abgearbeitet.
Aus Paderborner Sicht stellt sich nur noch eine Frage: Was passiert mit Thijs Waterink? Der Holländer hilft bei der Aufklärung nicht mit, sondern schweigt. Das wird Konsequenzen haben. Waterink, mit 36 ohnehin im Spätherbst seiner Laufbahn, wird in Deutschland kein Spiel mehr machen. Das bittere Ende einer Karriere, die mit einem Paderborner Zweitligaaufstieg glanzvoll beendet werden sollte.
Matthias Reichstein

Artikel vom 05.03.2005