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Realschüler proben den Arbeitsalltag

Jugendliche präsentieren ihre positiven Praxiserfahrungen bei einer »Berufsmesse«

Von Annemargret Ohlig
(Text und Fotos)
Brackwede (oh). »Eine Ausbildung zum Koch zu machen, das könnte ich mir sehr gut vorstellen«, sagt Alexander Neumann und füllt in der Küche der Brackweder Realschule eine Portion selbst gekochten Nudel-Thunfisch-Oliven-Auflauf auf den Teller. Marko Steinbrück, auch an der Herstellung des leckeren Gerichtes beteiligt, könnte sich ebenfalls buchstäblich erwärmen für diesen Beruf.

Der Grund: Die beiden Schüler sind begeistert von ihrem »schulisch verordneten Ausflug ins Berufsleben«, der sie während eines dreiwöchigen Praktikums in die Küchen der Restaurants »Brackweder Hof« beziehungsweise »Schlichte Hof« führte. So wie diese beiden ziehen auch die meisten ihrer Mitschüler aus den drei neunten Klassen der Realschule ein begeistertes Fazit.
Ob (Tier)-Arztpraxis oder Friseur, Grundschule oder Kindergarten, die unterschiedlichsten Handwerksbetriebe oder Anwaltskanzlei, Kfz-Werkstatt oder Einzelhandel - die Jugendlichen brachten zumeist positive Praktikumserfahrungen mit in die Schule zurück. Diese setzten die Neuntklässler am Freitag bei einer »Berufsmesse« in der Realschule auf anschauliche und höchst unterschiedliche Weise - auch für interessierte Mitschüler aus anderen Klassen - um.
Zum Beispiel: Diejenigen, die in eine Rechtsanwalts- oder Notariatskanzlei »hinein geschnuppert« hatten, kleideten ihre »Erfahrungen« in ein selbst geschriebenes Theaterstück - eine Gerichtsverhandlung. Das kam so gut an, dass die jungen »Schauspieler« viel öfter als geplant ihren Auftritt hatten. Nicht ganz so spektakulär, dafür sehr praxisorientiert stellten sich die kaufmännischen und Verwaltungsberufe dar. Und wer wollte, erfuhr dabei auch, wie eine Bewerbung geschrieben wird.
Überhaupt: Die »Mitmachmöglichkeiten« bei den verschiedenen Praktika-Präsentationen kamen gut an. Die »Gastronomen« hatten einen falsch gedeckten Tisch aufgebaut. Wer die Fehler entdeckte, wurde mit einer Portion Nudelauflauf belohnt.
Mathe-Genies wurden gesucht, die »angehenden« Friseurinnen hatten einen Kosmetikstand aufgebaut und bei den metallverarbeitenden Berufen demonstrierten Realschüler und Auszubildende des Kooperationspartners ThyssenKrupp, welche Möglichkeiten es in diesen Berufsbereichen für junge Menschen gibt.
Entsprechend groß war bei der »Berufsmesse« der Zulauf der Schüler und auch etlicher Eltern. Und auch die Klassenlehrer der neunten Klassen, Rita Kupfer, Fazile Kekik und Bernd Ridder, sowie Berufswahlkoordinatorin Kirsten Siebert zeigten sich hoch zufrieden mit der erfolgreichen Schülerveranstaltung.

Artikel vom 05.03.2005