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Naturbad-Idee:
Stadt Bielefeld
soll ins Boot

Bezirksvertretung voll des Lobes

Von Gerhard Hülsegge
Brackwede (WB). »Dankenswert«, »einzigartig«, »tolle Sache« Ñ voll des Lobes waren die Mitglieder der Beirksvertretung Brackwede am Donnerstag von den Plänen, das Brackweder Freibad in Quelle zu einem Naturbad umzubauen. Und: Die Stadt Bielefeld soll mit ins Boot.

Bekanntlich will die »Initiative Naturbad Brackwede« mit einem Kraftakt Sponsoren besorgen und mindestens einen sechsstelligen Geldbetrag, um über Bodenfilter das Wasser chlorfrei aufzubereiten (wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe). Verhindert werden soll damit die von der Kommune und der BBF (Bielefelder Bäder- und Freizeit GmbH) verkündete Schließung des Bades Ende 2006 aus Kostengründen. Der neue Ansatz liegt in der Trennung von Schwimm- und Reinigungsbereich. Der Abriss selbst würde eine Million Euro verschlingen. Für einen Umbau erhofft man sich finanzielle Unterstützung auch von Bund und Land.
»Die Restfinanzierung ist somit das Hauptproblem«, stellte Dr. Bernd Brunemeier fest. Ob sie zu leisten sei, so meinte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bezirksparlament, hänge nicht zuletzt davon ab, wer letztlich was wie betreibe. Das Vorhaben auf Brackwede zu beschränken, sei möglicherweise nicht genug. Zumal das angedachte Naturbad (der Vergleich mit Steinhagens Waldbad ist laut Rausch unangebracht) wohl einzigartig im weiteren Umkreis, also über Brackwede hinaus, wäre. »Deshalb sollte sich hier auch die Stadt Bielefeld mit einbringen«, forderte der SPD-Politiker.
Und es sollte im Rathaus für das Projekt geworben werden. Dort habe man auch schon Kontakte zu möglichen Sponsoren. Dr. Brunemeier wörtlich: »Das Naturbad Brackwede muss zur gemeinsamen Bielefelder Angelegenheit gemacht werden, dann bestehen auch gute Chancen für seine Realisierung«. Bislang wird das Unternehmen vom Verein Freibad Brackwede, der Bezirksvertretung und -verwaltung Brackwede, der Queller Gemeinschaft, der Ummelner Gemeinschaft sowie der Werbe- und Interessengemeinschaft (WIG) Brackwede unterstützt.
Volker Sielmann (FDP) sah in den Umbauplänen auch ein Betätigungsfeld für den neu ins Leben gerufenen Verein »Pro Brackwede«. Auch Karl-Ernst Stille (Bündnis90/Grüne) begrüßte die Entwicklung überaus, fragte aber nach den Folgekosten. »Wir werden einen geringeren Zuschussbedarf haben als in den vergangenen Jahren«, erklärte Rausch. Gleichwohl seien die Bodenfilter für stolze 4000 Besucher pro Tag ausgelegt. »Dafür brauchen wir kein städtisches Wasser«, betonte Brackwedes Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz (CDU) und versprach, »die Daumen zu drücken«, damit das Vorhaben gelingt. Sein Motto: »Packen wir's an Ñ es gibt viel zu tun.«

Artikel vom 05.03.2005