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Schwarze Serie auf Schalke

In diesem Jahrtausend gab es für Bayern nichts zu holen

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
München (WB). Beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass es dem Spitzenreiter und seinem punktgleichen Verfolger durchaus auch erst um die Absicherung nach »unten« gehen könnte. Ein frei von Risiko erzieltes Unentschieden würde sowohl Schalke 04 als auch Bayern München ihre arrivierten Bundesliga-Positionen mit viel Luft auf Platz drei erhalten.

Es blieben zumindest fünf Zähler Vorsprung übrig, und da die Meisterschaft ohnehin noch nicht in der Arena AufSchalke entschieden wird, könnten sich die beiden Führenden darauf »verständigen«, der Verhinderung einer Niederlage den Vorzug zu geben vor dem Gewinnenwollen um jeden Preis. Es wäre auch nicht das erste Gipfeltreffen, das an Unterschreiten der Erwartungen leidet.
Warum also nicht 1:1 oder 0:0 nach einer taktischen »Meisterleistung«? Darauf würde sich der FC Bayern garantiert einlassen - um sofort zur Stelle zu sein, wenn der Schalker einen Schnitzer macht. Ein Unentschieden tut«s aber auch. Allerdings reiste der Spitzenreiter aus Gelsenkirchen zuletzt regelmäßig geschlagen ab.
Überzeugend waren Münchens Auswärtsvorstellungen in der Rückrunde auch noch nicht. In Berlin gab es eine Nullnummer bei abgebremstem Siegeswillen, bei Schlusslicht Freiburg einen mühevollen Triumph aus der besonders beliebten »Ein-Treffer-reicht«-Abteilung und in Bielefeld gar einen misslungenen Schneewalzer.
Nach der Pokal-Auslosung, die die Bayern im April schon wieder nach Ostwestfalen führt, sagte Trainer Felix Magath: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in einer Saison zweimal gegen Arminia verlieren.« Gilt dies auch für Schalke, werden die Münchener am Samstag nicht patzen. Das hätten sie dann schon mit dem 0:1 im Hinspiel hinter sich gebracht.
Einen Trend zur Zweit-Niederlage lassen die Bayern tatsächlich nicht erkennen, auch wenn es ihnen in dieser Spielzeit schon widerfuhr - zweimal 0:1 gegen Juventus in der Champions League. Nun ist Schalke zwar nicht Turin, jedoch ein gefährlicher Gegner: Einen Punkt nahmen die Bayern hier in diesem Jahrtausend noch nicht mit. Stattdessen lieferten sie mit 2:3, 1:5, 0:1 und 0:2 das volle Dutzend ab. Eine tiefschwarze Serie gegen die Königsblauen, die jetzt reißen soll. Sonst gibt es einen Führungswechsel, auf den die Schalker spekulieren und die Bayern nicht genehmigen wollen.

Artikel vom 12.03.2005