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»Mika« - Mann der Herzen

Schüco und Häkkinen: Mit Mercedes in die DTM 2005


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Mika is back«, der fliegende Finne ist wieder da. Nach ein paar Jahren Familie habe er angefangen, Rennsport zu vermissen, gesteht der smarte Formel 1-Weltmeister von 1998 und 1999. Häkkinen: »2001 war ganz schön lange her.« Damals hatte er seinen Helm an den berühmten Nagel gehängt - aber der war irgendwie doch nicht hoch genug.
Zu Tests setzt Häkkinen den Helm bereits wieder auf, Anfang April zählt es. Dann startet der 37-jährige Perfektionist mit dem einzigartig finnischen Englisch in der DTM, der Deutschen Tourenwagen-Masters für Mercedes. Und für seinen langjährigen Partner Schüco. »Mika is back«, freut sich Schüco-Chef Dirk U. Hindrichs.
An seinem 50. Geburtstag konnte der Boss des Technologie-Riesen den Champion in Boss begrüßen. Mika kam aus Monaco angedüst, in Boss-Nadelstreifen und perfektem Business-Outfit. Dazu dieses verschmitzte Lächeln. »Hier hat es ja geschneit, hatte ich gar nicht erwartet«, befand der Familienvater, der schon um 22 Uhr heim nach Helsinki jettete - zu Frau Erja und Sohn Hugo. Der sei ja inzwischen fünf Jahre und technisch ziemlich versiert, spiele zwar auch Fußball, könne schon Ski fahren, liebäugele aber auch mit Motorfahrzeugen. Das muss am Papa liegen. Mika saß mit fünf Jahren schon im Go-Kart.
Mit Schüco verbindet Häkkinen eine Partnerschaft seit 1999. Dirk U. Hindrichs hatte damals die Technologie-Partnerschaft mit McLaren-Mercedes eingestielt. Professionalität, Perfektion und Teamgeist, Attribute, die Häkkinen und Schüco verbinden. Den von seinem finnischen Landsmann Kimi Raikönen ausgeliehenen 2005er-Formel 1 will am Freitag niemand wirklich besichtigen, wohl aber die silberne C-Klasse. Das aktuelle DTM-Auto ist nach dem Vorbild der legendären Silberpfeile unlackiert, trägt Schüco an Heck, Front und hinteren Kotflügeln und mutet irgendwie an wie ein rasend schneller Wintergarten - in Vollaluminium. Der Name Schüco wird auch auf Häkkinens Helm und Anzug stehen. Größe und Lesbarkeit sind unwichtig. Wichtig ist, so Hindrichs, was man aus der Sponsorpartnerschaft macht. Schüco plant große Treffen mit Kunden, Sternfahrten zu den Rennstrecken und Besuche im silbernen Team. So heißt die Hälfte der AMG-Mannschaft, in der Häkkinen kräftig Gas gibt.
Als Formel 1-Pilot war Hakkinen Mann der Herzen. In der DTM, mit der Schüco zusätzlich zur Formel 1 den Inlandsmarkt beleben möchte, wird das auch so sein. Mikas Charme ist ungebrochen. Als er Freitag den Raum betritt, hat der Finne schon gewonnen. Und praktisch denkt der Finne auch. Warum er DTM fährt? »Da wird man bei Regen nicht nass«.

Artikel vom 05.03.2005