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Florian Silbereisen und seine Leidenschaften

»Frühlingsfest der Volksmusik« kommt zweimal in die Region

Von Andrea Roderfeld
Halle/Minden (WB). Eine gute und eine schlechte Nachricht von Florian Silbereisen. Zuerst die schlechte: Der gutaussehende Bayer mit dem blonden Haar und den braunen Augen ist in festen Händen. Und hier die gute: Der neue Stern am Unterhaltungshimmel kommt mit dem »Frühlingsfest der Volksmusik« gleich zweimal in die Region. Am 14. März moderiert »der Flori« seine Show in der Kampa-Halle in Minden und tritt am 1. Mai in Halle im Gerry Weber-Stadion auf.

Er ist gerade einmal 23 Jahre alt und schon ein Showstar. Florian Silbereisen moderiert seit einem halben Jahr als Nachfolger von Carmen Nebel die Feste der Volksmusik - mit großem Erfolg. Aber wie passt das zusammen? Ein junger, gutaussehender Mann und Volksmusik? »Für mich ist Volksmusik nicht ÝHumba-TäterätätäÜ, sondern Musik, die das Volk verbindet.« Für Florian wird Musik nur in zwei Arten unterteilt: in gute und schlechte Musik. Und so ist für den jungen Showmaster auch die Musik von Pur, Westernhagen, Maffay oder Yvonne Catterfeld volkstümlich, denn es verbindet die Menschen. Und das zählt.
Bereits als Dreijähriger stand er mit einer Harmonika auf der Bühne, nahm als Kind Platten auf, wurde von Karl Moik fürs Fernsehen entdeckt. Musikalisch ist er ein Naturtalent, spielt neben der Steierschen Harmonika auch Schlagzeug, Saxophon, Klavier und ein wenig Gitarre.
Die Fernseh-Zuschauer hat er mit seiner Begeisterung bereits angesteckt. Er ist der Quoten-Prinz am Samstagabend. Nur die Wetten von Thomas Gottschalk gucken noch mehr Menschen. Dass Volksmusik eher von älteren Menschen geguckt wird, findet der junge Showmaster verständlich: »Sicher sind am Samstagabend 80 Prozent über 50 Jahre alt, weil die Jüngeren samstags Abend nicht daheim sind, aber unser Publikum ist völlig gemischt, von der Oma bis zum Enkel.
Als 12-facher Onkel kennt sich mit unterschiedlichen Generationen bestens aus. In einer Großfamilie in Tiefenbach in Niederbayern aufgewachsen, baut er sich in unmittelbarer Nachbarschaft seiner Eltern und zwei seiner fünf Geschwister ein Haus. »Ich baue schon seit vier Jahren. Ich baue immer Stück für Stück und habe meine eigene Wohnung fertig.« Auch die Küche ist einsatzbereit, denn das ist die zweite Leidenschaft des 23-Jährigen: »Was ich mir nicht zutraue ist ein Gänse- oder Schweinebraten. Den koche ich mir nicht selbst. Aber alles andere - da bin ich wirklich nicht schlecht.«
Den Abwasch übernimmt die Spülmaschine, denn der ordentlichste ist der Showmaster nicht. »Es liegt eben überall irgendetwas herum. Das ist so ein geordnetes Chaos.« Auf der Suche nach einer »Schwiegermutter« ist er nicht: »Ich habe seit einem halben Jahr eine Freundin. Es läuft wunderbar, wir haben uns sehr gern und genießen unsere Zeit.«
Auf der Bühne ist Florian Silbereisen ein Allround-Talent, er singt, musiziert, moderiert, parodiert und spielt zwischendurch einen Sketch. Ganz wie sein großes Vorbild Peter Alexander. »Gegen ihn bin ich noch ein kleiner Junge.« Vielleicht ist er in Zukunft auch in Fernsehkomödien zu sehen - beispielsweise in Frauenkleider war Peter Alexander nicht schlecht. Ausschließen will Florian Silbereisen das nicht: »Das macht natürlich Spaß, aber ob es für Spielfilme reicht, muss man sehen.«
Erst einmal ist er mit den Fernsehsendungen und der Tournee zeitlich eingeschränkt. Jede Show soll etwas Besonderes sein. »Es werden nicht zehn Künstler dabei sein, wo jeder drei Lieder singt, dann der nächste, dann das Finale und dann ist Schluss, sondern das wird ein Miteinander werden.
Zum Miteinander gehören in Minden und Halle die Wildecker Herzbuben, die Geschwister Hofmann, Gaby Albrecht und andere. Als zusätzlicher Stargast tritt in Gerry Weber Stadion Hansi Hinterseer auf. Die Fernsehshow live im eigenen Wohnzimmer - auch wenn das Gerry-Weber-Stadion nicht gerade »das kleinste Wohnzimmer« ist.

Artikel vom 08.03.2005