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Die ewige Sucht des Finnen

Gemeinsamer DTM-Start von Mika Häkkinen und Schüco

Von Oliver Kreth
Bielefeld (WB). Der »Fliegende Finne« ist zurück. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen wird 2005 mit einer AMG-Mercedes C-Klasse in der DTM an den Start gehen.

Nach den Tests am 12. und 13. Oktober 2004 auf dem Lausitzring und dabei gefahrenen 130 Runden, war sich der 36-Jährige sicher: »Das ist genau die richtige Sache für mich.«
Häkkinen hatte seine zehnjährige Formel-1-Karriere am Ende der Saison 2001 nach 162 Grand-Prix-Rennen beendet. Mit West McLaren Mercedes gewann er während dieser Zeit 20 Grand Prix und erzielte 26 Pole Positions, 25 schnellste Rennrunden und 420 Weltmeisterschaftspunkte. 1998 und 1999 wurde er Fahrerweltmeister und 2000 Vizeweltmeister. Erste Erfahrungen mit einem DTM-Fahrzeug sammelte Mika bereits 2001, als er für eine Promotionaktion in Brünn einen AMG-Mercedes-Benz CLK fuhr.
Mika Häkkinen ist einer der bekanntesten und beliebtesten Rennfahrer und verfügt weltweit über eine große Fangemeinde - ganz besonders in Deutschland. Neben seinen sportlichen Erfolgen machten ihn auch die Werbespots an der Seite seiner Frau Erja bekannt, in denen er für die Mercedes-Benz C- und A-Klasse warb.
Häkkinens Comeback ist auch ein Grund für die »Schüco International KG« in diesem Jahr ihre Werbeaktivitäten auf die DTM auszudehnen. Schüco-Chef Dirk Ulrich Hindrichs: »Die Formel 1 ist ein globaler Sport. Unser Engagement dort hat bei unserer Expansion geholfen. Die DTM ist eher national ausgerichtet. Sie ist ein Wachstumsgeschäft. Und für uns ist es wichtig, mit einem Sympathieträger wie Mika dort Werbung zu machen.«
Der weiß, dass vor seinem Comeback noch viel Arbeit auf ihn wartet. Die Umstellung vom »nackten« Formel-1-Boliden auf die »bequeme« C-Klasse erfordert einige fahrerische Umstellungen. Mika Häkkinen: »Zum Beispiel beim Einlenken. Im McLaren-Mercedes konnte ich die Vorderreifen sehen. Das erleichtert einiges. Dafür werde ich im AMG-Mercedes nicht nass Ein echter Vorteil«, schmunzelt der Mann, der als letzter Michael Schumacher in der Formel-1-Jahresendabrechnung bezwingen konnte.
Eine Grund für den Rücktritt vom Rücktritt war die »Sucht« nach Geschwindigkeit. Häkkinen: »Motorsport ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe es einfach vermisst, zu gewinnen.« Nach der »angenehmen Zeit mit meiner Familie, spürte er, dass er mit seinem Sport noch nicht abgeschlossen hatte. Häkkinen: »Das Angebot von Mercedes-Benz im Oktober, ein DTM-Fahrzeug zu testen, kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Bei den Testfahrten hat sich dann gezeigt, dass ich mit den Zeiten der Tourenwagenspezialisten mithalten kann. Natürlich weiß ich, dass ich mich zunächst an ein DTM-Auto gewöhnen muss, um ganz vorne mitfahren zu können.«
Denn in dieser Klasse trifft er auch auf viele Ex-Formel-1-Kollegen wie Bernd Schneider, Jean Alesi oder Heinz-Harald Frentzen. Häkkinen: »Das ist sicherlich ein weiterer Anreiz. Aber ich freue mich auch auf die Duelle mit den jungen Kollegen. Noch mehr freue ich mich darüber, in die Mercedes-Familie zurückzukehren - ich bin wieder hier, aber eigentlich war ich nie richtig weg.«
Und einen TV-Spot im DTM-Dopppelsitzer mit Frau Erja kann er sich durchaus vorstellen, denn schließlich lebt der Mann nach dem Motto: »You never know.«

Artikel vom 05.03.2005