Kiew (dpa). Der ehemalige ukrainische Innenminister Juri Krawtschenko ist am Freitag nur wenige Stunden vor seiner geplanten Vernehmung zum Mordfall Georgi Gongadse tot aufgefunden worden. Nach ersten Polizeiangaben soll Krawtschenko Selbstmord begangen haben. Der eng Vertraute von Ex-Präsident Leonid Kutschma hatte am Freitag vor der Generalstaatsanwaltschaft im Fall des im Jahr 2000 ermordeten Regierungskritikers Gongadse aussagen sollen. Präsident Vikor Juschtschenko brachte den Tod Krawtschenkos mit dem Falls Gongadse in Verbindung. Jeder habe die Möglichkeit, sich vor Gericht zu stellen und damit seine Ehre zu verteidigen. »Es gibt auch eine zweite Variante: sich selber zu richten«, sagte Juschtschenko, der Strafermittlungen gegen seinen Amtsvorgänger Kutschma nicht ausschloss. Der neue Präsident brachte zu Wochenbeginnn die frühere Regierung mit dem Gongadse-Mord in Verbindung. Über Jahre seien Mörder vom Staat gedeckt worden. Kutschma dementierte die die Beschuldigungen, selbst das Verbrechen in Auftrag gegeben zu haben. Die Vorwürfe stützen sich auf einen Tonbandmitschnitt.
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