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Firmen wollen junge Leute

30 Prozent stellen Ältere nur im Notfall ein


Gelsenkirchen (dpa). 15 Prozent der Unternehmen sind nach einer Studie des Gelsenkirchener Instituts Arbeit und Technik (IAT) »grundsätzlich« nicht bereit, ältere Arbeitnehmer einzustellen. Fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) habe in einer repräsentativen Befragung angegeben, über 50-jährige Mitarbeiter nur dann einzustellen, wenn etwa Beihilfen gezahlt würden oder es keine jüngeren Bewerber gebe, berichtete das IAT in Gelsenkirchen. Die meisten Betriebe in Deutschland seien bislang weder bereit noch in der Lage, sich auf das Altern der Gesellschaft und ihrer Belegschaften einzustellen, so die Forscher. Strategien wie Altersteilzeit, eine auf die Bedürfnisse Älterer zugeschnittene Gestaltung der Arbeitsplätze und -abläufe bis hin zur Weiterbildung seien überwiegend nicht vorhanden.
»Ursache dafür ist in der Mehrzahl der Betriebe nicht einmal die Diskriminierung Älterer, sondern einfach Unwissenheit«, sagte IAT- Arbeitsmarktforscher Martin Brussig. Den Betrieben bleibe heute die Wahl, sich an die Alterung der Erwerbstätigen anzupassen, oder sich vom demographischen Wandel abzukoppeln und um junge Arbeitskräfte zu konkurrieren.

Artikel vom 03.03.2005