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Frühwarnsystem
als wirksame
Unterstützung

Kinderschutzbund hilft jungen Familien

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Das »soziale Frühwarnsystem« hat funktioniert: Seit die Krankenanstalten Gilead und der Kinderschutzbund im September 2002 eine Kooperation vereinbart haben, konnten 30 junge Frauen und Familien unterstützt werden, bei denen durch die Geburt eines Kindes Probleme drohten.

Gilead und der Kinderschutzbund waren Partner in einem landesweiten Versuch. Soziale Notlagen oder Überforderungen durch Geburten sollten rechtzeitig erkannt, jungen Familien oder Alleinerziehenden auf ihrem Weg in den Alltag mit Kind geholfen werden. Gestern wurde im Jugendhilfeausschuss des Rates der Abschlussbericht des Projektes vorgestellt.
Wenn nach einer Geburt den behandelnden Ärzten oder dem Sozialdienst des Krankenhauses Gilead Anzeichen sozialer Überforderung bei den Eltern auffallen, geben sie ihre Informationen an den Kinderschutzbund weiter. Dessen Mitarbeiter suchen das Gespräch und bieten Hilfe an - auf freiwilliger Basis. Neben professionellem Rat sollen ehrenamtliche Paten helfen, den Alltag zu bewältigen.
Brigitte Lüdemann, Geschäftsstellenleiterin des Kinderschutzbundes, berichtete von einem »typischen Fall«, der Mutter, die in kurzer Folge zwei Kinder von unterschiedlichen Vätern bekam und Schwierigkeiten mit der Situation als Alleinerziehende hatte.
Dank einer Patenschaft wird ihren Kindern wohl eine Heimkarriere erspart bleiben. »Genau das ist unsere Ziel«, erläuterte Projektleiter Werner Wörmann. Gemeinsam mit Lüdemann sucht er weitere freiwillige Helfer, um das Projekt fortzusetzen. »Frauen mittleren Alters mit Lebenserfahrung und Offenheit auch für soziale Probleme sind ideal.« Sie werden von Sozialpädagogen auf ihren Einsatz vorbereitet.
Unterstützt wird das Frühwarnsystem auch von der Stadt. Sozialdezernent Tim Kähler lobt das Engagement. In diesem Jahr soll der Kinderschutzbund für das Projekt einen kleinen Zuschuss über 6000 Euro aus dem Topf »Hilfen zur Erziehung erhalten, für 2006 ist eine feste Leistungsvereinbarung geplant. Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich beim Kinderschutzbund unter der Rufnummer 0521/155 23 44 melden.

Artikel vom 03.03.2005