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»Pro Brackwede« will vor Ort helfen

Wirtschaft, Politik und Bürger gründen gemeinnützigen Förderverein

Brackwede (oh). »Wir haben hier und heute einen historischen Verein aus der Taufe gehoben, der uns wohl alle überdauern wird«, stellte am Dienstagabend der Vorsitzende der Werbe- und Interessengemeinschaft (WIG), Frank Becker, nach einer sehr konstruktiven Gründungssitzung im »Brackweder Hof« hoch zufrieden fest.
Der Vorstand des am Dienstag neu gegründeten Fördervereins »Pro Brackwede« (v. l.): Beisitzer Dr. Bernd Brunemeier, Schriftführer Egon Schäffer, Klaus Schwickert (2. Vorsitzender), August-Wilhelm Rabeneick (1. Vorsitzender), Beisitzer Siegfried Kienitz und Schatzmeister Horst Diekwisch.Fotos: Annemargret Ohlig
»Pro Brackwede« - so heißt der neue Förderverein, in dem sich künftig »Brackweder für Brackwede« einsetzen wollen. Gemeinnützig - versteht sich - sollen die unterschiedlichen Vorhaben und Ideen sein, die unterstützt und gefördert werden. »Dafür gibt's hier großen Handlungsbedarf.« Das hatten vor geraumer Zeit nicht nur der WIG-Vorstand, sondern auch Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie etliche engagierte Bürger festgestellt.
»Als wir nämlich in Ummeln einen dringend benötigten Spielplatz neu einrichten wollten, wurde das mit Hinblick auf das Haushaltssicherungskonzept, dem Bielefeld untersteht, abgelehnt«, nennt der langjährige Brackweder Kommunalpolitiker Rolf Baumotte nur ein Beispiel für künftige Handlungsmöglichkeiten des wirtschaftlich und politisch unabhängigen Fördervereins. Und auch für Bänke und Papierkörbe auf dem Treppenplatz gebe es Bedarf, aber kein Geld von der Stadt, führt Bezirksamtsleiter Egon Schäffer ein weiteres Beispiel an.
Beides sind keine ganz neuen Wünsche, für deren Realisierung jedoch kein Geld vorhanden ist - wie für so viele andere ebenfalls nicht. Deshalb war die Idee einer »Bürgerstiftung Pro Brackwede« schon vor zwei Jahren einmal auf dem Tisch des Bezirksamtes gelandet. Gemeinsam mit Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz und Bezirksamtsleiter Schäffer hatte die Brackwederin Hannelore Grabe die Idee einer solchen Bürgerstiftung ausgearbeitet, die sie ins Leben rufen wollte.
Dann kam jedoch von der Bezirksregierung Detmold der Hinweis an die Initiatorin, dass eine Brackweder Bürgerstiftung zu der schon in Bielefeld existierenden Stiftung »Pro Bielefeld« in Konkurrenz stehen könne. Die Folge: Hannelore Grabe gab die Idee von »Pro Brackwede« auf und gründete die »Gerd und Hannelore Grabe-Stiftung«. Diese besteht seit gut einem Jahr und unterstützt seither Projekte und gibt Hilfen für psychisch und physisch kranke Kinder.
»Das, was wir heute gegründet haben ist aber das, was ich ursprünglich wollte«, sagte Hannelore Grabe. Und die Freude, dass ihre Idee einer Bürgerstiftung nun doch noch auf dem »Umweg« über einen gemeinnützigen Verein verwirklicht wird, freut Hannelore Grabe so, dass sie die erste Spende über 5000 Euro zugesagt hat - »um "Pro Brackwede" mit Leben zu erfüllen.«
Damit der Förderverein mit noch mehr »Leben«, sprich finanziellen Ressourcen erfüllt wird, dafür soll sich nun der von den Gründungsmitgliedern einstimmig gewählte Vorstand einsetzten. Zum 1. Vorsitzenden von »Pro Brackwede« ist August-Wilhelm Rabeneick gewählt worden, sein Stellvertreter ist Klaus Schwickert. Das Amt des Schatzmeisters hat Horst Diekwisch übernommen und Egon Schäffer ist Schriftführer. Beisitzer sind Dr. Bernd Brunemeier und Siegfried Kienitz.
Und auch die WIG hat bereits eine Idee, wie Geld in die Kasse des jungen Fördervereins kommen soll. Erstmals will man bei der Abendveranstaltung im Festzelt mit »Abba 99« im Rahmen des »Brackweder Frühlings« am Freitag, 22. April, Eintrittsgeld von fünf Euro pro Person verlangen. »Der Erlös kommt "Pro Brackwede" zugute«, verspricht Frank Becker.
Aber auch die Bevölkerung solle eingebunden werden, betont der stellvertretende WIG-Vorsitzende Hans-Dieter Mühlenweg. »Wir müssen bei Stadtfesten die Bürger anpumpen. Einen Euro sollte eigentlich jeder für Brackwede übrig haben. Denn es gibt noch weit mehr Wünsche zu erfüllen, die wir sorgfältig auswählen.«

Artikel vom 03.03.2005