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Leon und Borges stehen
in der Startformation

Arminia Bielefeld: Boakye in Stuttgart auf der Bank

Von Dirk Schuster
Stuttgart (WB). Bei Kaiserwetter wurden die Arminen an der Stuttgarter Königstraße empfangen. Pünktlich um 14.08 Uhr stoppte der Zug am Hauptbahnhof, Busfahrer Dirk Westerhold chauffierte die Mannschaft ins nahe gelegene Mercure-Hotel in Bad Cannstatt.
Der Trainer sieht alles: Uwe Rapolder beobachtet die Abschluss-Übungen.Fotos: Hörttrich

Nicht alles klappte so reibungslos. Allein die Suche nach einem Trainingsgrün entpuppte sich als schwieriger als vermutet. Der gastgebende VfB Stuttgart fühlte sich für den DSC ganz offenbar nicht zuständig. Aus alter Verbundenheit zum Club ließ dann aber Günter Schäfer seine Kontakte spielen. Der heutige VfB-Co-Trainer und Ex-Armine organisierte einen zwar nur kleinen, aber immerhin überhaupt einen Platz.
Doch die Arminen lehnten ab, bauten lieber auf die Hilfe der Stadt Suttgart. Die ließ den Platz Nummer fünf auf dem Trainingsareal gegenüber des Gottlieb-Daimler-Stadions vom Schnee befreien, damit die ostwestfälischen Gäste eine 90minütige Einheit unter schwäbischer Frühlingssonne absolvieren konnten.
Ein Suchaufwand, der sich gelohnt hatte. »Gut trainiert alle miteinander«, lobte Coach Uwe Rapolder. Besonders einer hatte es ihm angetan: Diego Leon.
Der Spanier steht vor seinem ersten Ligaspiel von Anfang an, legte ganz offenbar beflügelt von der nahenden Nominierung für die Startelf eine fabelhafte Einheit hin. Nachdem Leon sein zweites Zaubertor gelungen war, entfuhr sogar dem sonst eher kritischen Rapolder ein beherztes »Oh la la«.
Diego Leon statt Isaac Boakye, der als Konterstürmer nach langer Verletzungspause noch nicht in Frage kommt, wird die eine personelle Änderung gegenüber dem Pokalspiel gegen Hansa Rostock sein. Weil Rüdiger Kauf wegen einer Sprunggelenksverletzung erst gar nicht mit in seine alte Stuttgarter Heimat gefahren ist, muss Rapolder im defensiven Mittelfeld umbauen. Dammeier, zuletzt körperlich nicht bei 100 Prozent, kehrt zurück, sein Nebenmann wird aller Voraussicht nach Matthias Langkamp sein, der aus der Viererabwehrkette eine Position nach vorn rückt. Langkamps Abwehrplatz wird Marcio Borges einnehmen, der keine Rückenschmerzen mehr spürt.
»Unser Ziel ist ein Punkt, danach erwarte ich im Heimspiel gegen den HSV wieder die richtige Stimmung«, sagte Rapolder und ergänzte: »Ich habe die Stuttgarter zwei Mal beobachtet. Die Mannschaft ist angeschlagen.« Ein Punkt ist besser als keiner, doch wer Rapolder kennt, weiß, dass sich dieser Trainer in der Regel nur im Notfall mit einem Unentschieden zufrieden gibt.
Weil sein Team die Schnee-Tests gegen Bayern (3:1) und Rostock (1:0) so prächtig bestand, hätte der Trainer auch nichts gegen die weiße Pracht einzuwenden. Im Gegenteil. »Wir stehen in engem Kontakt mit Petrus. Es wird auch in Stuttgart Schnee geben«, prophezeit Rapolder. Danach sieht es jedoch kaum aus. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass Arminia beim VfB mehr als einen Punkt holt, schon wesentlich größer.
Sport-Seite 3: Ein Wiedersehen mit dem Ex-Arminen Silvio Meißner.

Artikel vom 05.03.2005