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»Fantastisches Ergebnis«

Renault baut auf Briatore und will den WM-Titel

Melbourne (dpa). Als die anderen Teams schon ihre Sachen packten, wurde bei Renault der Sieg in Ferrari-Manier noch feucht-fröhlich gefeiert.

Mit dem überlegenen Erfolg durch Giancarlo Fisichella und den dritten Platz von Fernando Alonso beim Großen Preis von Australien etablierte sich der Rennstall des französischen Autoriesen als großer Herausforderer der Scuderia und von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. »Wir haben einen guten Wagen in diesem Jahr, und Fisico und Fernando haben das ausgenutzt. Das ist ein fantastisches Ergebnis«, jubelte Teamchef Flavio Briatore.
Die Konkurrenz war beeindruckt von der Vorstellung der blau-gelben Rennwagen. »Renault ist keine Überraschung«, sagte Michael Schumacher. Schon nach den überzeugenden Wintertests hatte der siebenmalige Weltmeister das Team zu einem der schärfsten Rivalen erklärt. »Renault war weit voraus«, stellte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug fest. »Renault war eine Klasse besser«, pflichtete Haugs BMW-Kollege Mario Theissen bei.
Auch die eigenen Ansprüche von Renault sind in diesem Jahr gestiegen. »Wir werden uns nicht mehr mit Podiumsplätzen begnügen. Was diese Saison zählt, sind Siege«, forderte Patrick Faure, der Formel-1-Chef der Franzosen, bei der Vorstellung des R25 Anfang Februar. In diesem oder im nächsten Jahr solle der WM-Titel her. »Wir müssen mit Ferrari auf Augenhöhe kämpfen.« Auch die Konzern-Zentrale will endlich einen Ertrag für ihre jährlichen Investitionen sehen. Auf 320 Millionen Dollar wird der Etat des in der Nähe von Oxford beheimateten Rennstalls geschätzt.
Zentrale Figur beim Projekt »WM-Titel« ist Teamchef Briatore. Der 54-jährige Lebemann, oft auch in den Klatschspalten als Begleiter verschiedener Fotomodelle, hatte schon 1994 und 1995 Michael Schumacher zu den ersten beiden seiner sieben Weltmeisterschaften geführt. Seit seiner Rückkehr 2000 hat er den zunächst als Benetton und dann als Renault firmierenden Rennstall umgebaut. »Ich bin stolz auf meine Arbeit und möchte sie zu Ende bringen.«

Artikel vom 07.03.2005