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Deutlich mehr
Grippefälle als
im vorigen Jahr

Kein Virus - Welle ebbt langsam ab


Von Burgit Hörttrich
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Halsweh, Schnupfen, Husten, leicht erhöhte Temperatur - seit drei Wochen, so der Sprecher der Bielefelder Apotheker, Wilfried Koke, grassieren die grippalen Infekte: »Mit einer echten Virusgrippe haben die aber nichts zu tun.« Dr. Peter Schmid (Gesundheitsamt) bestätigt das und er sagt: »Zwar sind Grippefälle im Februar vergleichsweise häufig - in diesem Jahr liegt ihre Anzahl aber im üblichen Durchschnitt.« Wenn auch doppelt so hoch wie 2004.
Dr. Schmid: »Im vergangenen Jahr gab es aber auch extrem wenige Grippekranke.« Allen, die unter Erkältungskrankheiten leiden, macht er Mut: »Im März ebben auch die grippalen Infekte ab.« Apotheker Wilfried Koke ergänzt: »Gerade jetzt, wenn es richtig knackig-kalt ist, gibt es weniger Menschen, die unter Schnupfen, Husten, Heiserkeit &  Co. leiden.« Er rät davon ab, zur Arbeit zu gehen, wenn die Nase läuft, ein Hustenanfall den nächsten ablöst, das Fieberthermometer erhöhte Temperatur anzeigt: »Zwei Tage im Bett, viel Schlaf, viel trinken - damit tut man sich und den Kollegen einen Gefallen.«
In Bielefelds Schulen ist der Krankenstand »für die Jahreszeit normal«. Gerd Kranzmann, Leiter des Helmholtz-Gymnasiums: »Wir sind im Grunde eine 'eine gesunde Schule' - bei 960 Schülern bleibt es aber nicht aus, dass einige krank sind.« So sieht es auch Hans-Jürgen Silligmann, Leiter der Kuhlo-Realschule: »Üblich ist, dass die Eltern morgens anrufen, ihre Kinder entschuldigen, wenn sie krank sind - und die Zahlen sind nicht außergewöhnlich hoch, sondern Durchschnitt.« Veronika Rosenbohm, Leiterin der Gesamtschule Brackwede: »Vor zwei oder drei Wochen hatten wir teilweise halb leere Klassen, aber inzwischen sind kaum noch Schüler krank.«
Apotheker Wilfried Koke weiß, dass Erkältungskranke gern auf altvertraute Mittel zurückgreifen: »Wer schwer leidet, der sollte aber auf alle Fälle zum Arzt.« Er mache die Erfahrung, dass - vermutlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda - nahezu alljährlich auf neue Mittel »geschworen« werde: In diesem Winter seien das Tropfen aus der Telegonium Reniforne - ein pflanzliches Mittel.

Artikel vom 03.03.2005