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Die Folgen des Erfolgs
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Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Fußball ist immer ein Kommen und Gehen, Geben und Nehmen. Heute spielt ein Profi hier, morgen woanders. Manchmal ist es der sportliche Erfolg, der winkt, meistens das Geld und dann gibt es noch Variante Nummer drei, dass ein Spieler gerne bleiben würde, aber nicht so richtig das Gefühl hat, der Verein möchte das auch.
Es hängen Berater drin, gearbeitet wird mit Scheinangeboten, Ausstiegsklauseln, Fußangeln und Kleingedrucktem. Transfers im Fußball - Geschäft, Geschacher.
In die Zwickmühle ist Arminia Bielefeld geraten, weil sich der Verein mit seinen Angeboten bisher nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen konnte, aber gleichzeitig durch seinen anhaltenden Erfolg so sehr ins Blickfeld der Liga geriet, dass seine Spitzenkräfte längst woanders auf dem Wunschzettel gelandet sind.
Was nun passiert, ist Pokal paradox. Der Einzug ins Halbfinale hilft erheblich, die Ertragslage der Arminia zu verbessern, aber 14 Stunden später präsentiert Kaiserslautern Ervin Skela als Neuzugang für die nächste Saison. Wobei sich die gehörnten Ostwestfalen jetzt sicher fragen: Musste das sein? Skela sagt, dass die FCK-Offerte so war, sie nicht ablehnen zu können.
Bei Owomoyela sitzen die Bielefelder immerhin am langen Hebel. Wenn jemand 2,5 Millionen Euro hinlegt, kann er gehen. Sonst bleibt er. Dass Lense nach Nürnberg will, ist nicht das größte Problem. Dass Buckley die Biege machen darf, allerdings nicht gerade der angenehmste Vertragspunkt für Arminia. Die Signalwirkung, die die starke Saison auch für die Spieler haben müsste, wird so zu einem gefährlichen Bumerang: Wer es bis ins Schaufenster geschafft hat, wird dort von allen anderen gesehen. Auch das sind die Folgen des Erfolgs.

Artikel vom 03.03.2005