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Baugewerbe ist desolat

Erneut stehen 30 000 Jobs auf der Kippe


Berlin (ddp.vwd). Für das deutsche Baugewerbe ist kein Branchenfrühling in Sicht. Ausbleibende Investitionen ließen im elften Rezessionsjahr in Folge die Umsätze um etwa 2,5 Prozent auf 77 Milliarden Euro sinken, berichtete der Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Karl Robl, in Berlin. Damit drohe ein weiterer Beschäftigungsrückgang um knapp vier Prozent auf 737000 Mitarbeiter. Nach dem Abbau von 47000 Jobs im Vorjahr stünden weitere 30000 Arbeitplätze auf der Kippe. Seit 1995 hat sich die Beschäftigtenzahl, die damals nach dem einheitsbedingten Bauboom bei 1,43 Millionen lag, laut Verbandsangaben nahezu halbiert.
Der Zusammenbruch des Baukonzerns Walter Bau, der möglicherweise 3000 der 9000 Arbeitsplätze kostet, hat nach Einschätzung von Robl keinen direkten Einfluss auf den Gesamtmarkt, allenfalls auf Subunternehmer. Das Gewerbe, das zu 70 Prozent aus Handwerksfirmen besteht, rechnet dieses Jahr nur mit Bauinvestitionen von 202 Milliarden Euro. Ein Ende der rückläufigen Bautätigkeit sei nicht zu erwarten, sondern im besten Fall eine Abschwächung der negativen Entwicklung, sagte Robl. Aber auch wenn der Abschwung zum Stillstand komme, würden weiter Arbeitsplätze abgebaut.

Artikel vom 03.03.2005