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Kreisverkehr politischer Knackpunkt

CDU und SPD mit unterschiedlichen Positionen - FDP für den Kreisel

Quelle (pss). Kreisverkehr oder nicht Kreisverkehr? Diese »Glaubensfrage« führte bei der Jahreshauptversammlung der Queller Gemeinschaft am Dienstagabend im »Hotel Büscher« zu einem Schlagabtausch zwischen Herbert Braß (CDU) und Ulrich Brinkmann (SPD).

Braß, stimmberechtigtes Mitglied wie Brinkmann auch, war in seinen Ausführungen auf die Umgestaltung der Carl-Severing-Straße eingegangen und hatte angeführt, dass man darüber auch in der zuständigen Arbeitsgemeinschaft der Bezirksvertretung diskutiert habe. Man sei sich weitestgehend darin einig, berechtigte Einwendungen von Anwohnern aus der Bürgerinformationsveranstaltung in den Änderungsvorschlägen zu berücksichtigen.
Bis auf einen Knackpunkt - den geplanten Kreisverkehr im Einmündungsbereich Marienfelder Straße/Carl-Severing-Straße. Hier favorisiert die Brackweder CDU die so genannte »T-Lösung«: im Wesentlichen die Beibehaltung der jetzigen Verkehrsführung mit einer leichten Verschwenkung der Carl-Severing-Straße und zwei zusätzlichen Mittelinseln, die auch die Überquerung der Hauptader Quelles für Fußgänger an dieser Stelle verbessern sollen.
Ein Kreisverkehr, so Braß, würde zu einer Verschlechterung der Situation für Radfahrer führen und sei an dieser Stelle auch nicht typisch, weil der Mittelpunkt des Kreisels sich zur Marienfelder Straße verlagere und der von Quelle kommende Verkehr einen »großen Bogen« fahren müsste. Zudem glaube er nicht, dass der Einmündungsverkehr in die Marienfelder Straße Probleme bereite, weil der sehr gering sei. Ebenso wie der aus der Marienfelder Straße kommende Verkehr.
Das nun brachte Brinkmann auf die berühmte Palme. Er verwies auf die »wissenschaftlichen Untersuchungen« zu diesem Kreisverkehr, die die Fakten geschaffen hätten, an dieser Stelle einen Kreisel einzurichten. Da könne man nicht mit »glauben« kommen. Brinkmann wies auch den Hinweis von Braß zurück, der neue städtische Vorschlag, der übrigens am heutigen Donnerstag in der Bezirksvertretung beraten wird, sehe beide Lösungen als geeignet vor.
Aus den Unterlagen gehe klar hervor, dass für die Experten ein Kreisverkehr die bessere Lösung sei, zumal sie auch eine städtebauliche Komponente habe - Quelle erhielte somit einen »Eingang«. Darauf müsse man sich verlassen, das seien Fakten, erklärte Brinkmann. Die SPD-Fraktion jedenfalls werde sich für den Kreisverkehr aussprechen.
Was auch Volker Sielmann tat. Der FDP-Bezirksvertreter meldete sich ebenfalls zu Wort und verkündete seine Zustimmung für den Kreisel. Der stimme mit dem Kommunalwahl-Konzept seiner Partei überein, der Carl-Severing-Straße den Charakter einer »Durchfahrtsstraße« zu nehmen. Ein Kreisverkehr am Eingang sei dafür bestens geeignet, drückte Sielmann seine Zustimmung aus.

Artikel vom 03.03.2005