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Armutsbericht

Schwachen Hilfe anbieten


Der Satz John F. Kennedys »Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst!« ist zu einem geflügelten Wort geworden. Die Aufforderung des ehemaligen amerikanischen Präsidenten ist gerade heute, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, von großer Bedeutung. Wenn auf dem Rücken der Schwachen gespart wird, dürfen die Starken nicht die Hände in den Schoß legen. Vor allem in Krisenzeiten kann vieles bewegt werden, was sonst nur im Herzen der Menschen schlummert.
Der Weg von relativen Armut bis zur absoluten Armut ist schleichend. Und dann gibt es noch die geschämte Armut. Die Einsamkeit greift um sich. Der Mensch zieht sich zurück.
Jetzt gilt es, die Türen zu öffnen. Denn wenn der Staat das soziale Netz schwächer werden lässt, müssen wir Bürger die Löcher stopfen. Zum Beispiel durch ehrenamtliches Engagement, wie beim Deutschen Kinderschutzbund.
Die Schwachen brauchen die Starken. Nicht aus Mitleid, sondern aus Mitmenschlichkeit. Viele haben schon verlernt, auf den anderen zuzugehen, ihm Hilfe anzubieten. Auf der anderen Seite dürfen Freiwillige nicht als Lückenbüßer für Sparmaßnahmen angesehen werden. Freiwilliges Engagement hat zwei Seiten. Auch der Helfende profitiert im guten Sinne: beim öffentlichen Ansehen, bei der Berufsausbildung und der Kompetenzerweiterung. Dem Tatendrang sind hier keine Grenzen gesetzt. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 03.03.2005