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Eiskalter
Hauskrach

Trainer-Kritik in Inzell


Inzell (dpa). Anni Friesinger träumt gleich zum Auftakt vom fünften WM-Gold über 1500 m, im tief verschneiten Inzell ist alles für ein großes Eisschnelllauf-Fest gerichtet. Doch bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad wird vor der WM die Stimmung im deutschen Team von der frostigen Auseinandersetzung um Cheftrainer Helmut Kraus unterkühlt. Ihm sprechen Eis-Star Claudia Pechstein und weitere Athleten jegliche Fähigkeit zu Kommunikation ab.
Der seit Monaten schwelende Konflikt droht nun in einer Zerreißprobe zu gipfeln: So sprach die viermalige Olympiasiegerin erneut von einer Ablösung von Kraus und stellte zugleich ihre sportliche Zukunft in Frage, wenn die Verbands-Führung den Umgang mit den Top-Athleten nicht verbessere. »Von mir aus können wir Herrn Kraus auch ablösen. Der Verband muss sich bewegen«, forderte sie.
Zuvor hatten auch andere Athleten aus dem Osten des Landes die Kompetenz von Helmut Kraus in Frage gestellt. »Es geht ziemlich chaotisch zu, es gibt Stunk an allen Ecken und Enden«, brachte es der Erfurter Robert Lehmann auf den Punkt, der als deutscher Vizemeister von Kraus vor der EM ausgebootet worden war.

Artikel vom 03.03.2005