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Lebensmittel
aus OWL sind
ausgezeichnet

Keine Antibiotika-Spuren im Fleisch

Von Dietmar Kemper
Detmold/Frankfurt (WB). Die Qualität der Lebensmittel war noch nie so gut wie heute. Das geht aus den Tests der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Frankfurt und des Veterinäruntersuchungsamtes in Detmold hervor.

Karin Hillgärtner von der DLG sagte dieser Zeitung: »Die Betriebe werden immer besser. Wissenschaftlich lässt sich die Angst der Verbraucher vor Gesundheitsgefahren durch Lebensmittel nicht untermauern.« Die DLG prüft seit 1887 und belohnt Produktqualität mit silbernen und goldenen Preisen. Betriebe aus Ostwestfalen-Lippe schnitten im vergangenen Jahr hervorragend ab. Die Quote der prämierten Produkte erreichte je nach Warengruppe zwischen 83 und 95 Prozent. Im einzelnen zeichnete die DLG 89,6 Prozent der eingereichten Bierproben aus, 83,2 Prozent der Fruchtgetränke, 91 Prozent der Spirituosen, 92,3 Prozent der Molkereiprodukte und 95,3 Prozent der Back- und Süßwaren.
Bei Tiefkühlkost, Feinkost und Fertiggerichten gewannen 92,8 Prozent der Produkte aus OWL Preise, bei Schinken und Wurst sogar 94,1. »Das sind sehr hohe Werte«, lobte Hillgärtner. Am häufigsten lassen fleischverarbeitende Betriebe, Bäcker, Süßwarenhersteller und Brauereien ihre Waren freiwillig testen.
Das kostet den Betrieb je nach Umfang der Laboranalysen zwischen 150 und 1200 Euro. Am 7. und 8. März sowie am 14. und 15. März kontrollieren die Experten Wurstsorten im Messenzentrum Bad Salzuflen. Fleisch weise nur sehr selten Rückstände von Antibiotika auf, sagte der Leiter des Veterinäruntersuchungsamtes in Detmold, Manfred Stolze, gestern dieser Zeitung. Die Kontrolleure in Detmold, Münster, Krefeld und Arnsberg unterzögen 0,5 Prozent aller Schlachttiere und zwei Prozent der Kälber einem Hemmstofftest. Dabei würden ein Stück Fleisch und Organe wie Nieren und Leber einer Bakterienkultur ausgesetzt. »Sterben Bakterien ab, ist das ein Nachweis für Rückstände von Antibiotika im Fleisch«, erläuterte Stolze. Weil sich die Auffälligkeiten »im Promillebereich« bewegten, werde der Nachweis mangelhafter Fleischhygiene nur äußerst selten erbracht.
Stolze widersprach einem Bericht des Magazins »Öko-Test«, das 17 Schnitzel überprüfte und angeblich bei fast einem Drittel Spuren von Antibiotika entdeckte. Zudem seien Keime gefunden worden, die gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent waren, berichtete »Öko-Test«. Durch üppigen Einsatz von Medikamenten in der Mast »gefährden die Verantwortlichen die Gesundheit der Verbraucher«, monierte Landwirtschaftsministerin Renate Künast. S. 4: Kommentar

Artikel vom 02.03.2005