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Sauna im Schnee macht den Kopf doppelt frei

Gesundes Wintervergnügen in der Schönen Aussicht


Von Michael Diekmann
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). »Sauna härtet nicht nur ab, sondern macht den Kopf frei«, sagt Helmut W. Steinbicker (58) und blickt hoch oben vom Teutoburger Wald über die Großstadt Bielefeld. Tief verschneit ist die Natur, für Saunafreunde sind die vergangenen zwei Wochen mit Schnee und Frost gewissermaßen »finnische Festspiele«. Dabei ist Sauna nach Ansicht des Eigentümers der »Schönen Aussicht« zu jeder Jahreszeit schön.
Täglich von 9 bis 23 Uhr kann hoch über der Stadt im traditionsreichen Ausflugslokal von einst sauniert werden. Vor 19 Jahren realisierte der Ehrenobermeister der Bielefelder Sanitär- und Heizungsinnung in dem Lokal an der Promeniermeile seinen Saunatraum. Die Vielzahl der Stammgäste aus der Stadt Bielefeld, die schließlich auch den Deutschen Saunabund beherbergt, bestätigt Steinbicker in seinem Vorhaben: Wellness liegt im Trend, Ausblick ist einzigartig und Schnee das Größte, wenn man aufgeheizt aus der hölzernen Kabine kommt und mit den nackten Füßen durch die Flocken läuft, bis die Beine zerspringen wollen. Vielleicht sind ja deshalb in Bielefeld weniger Menschen erkältet, vermutet Steinbicker.
Zwar kenne eine Hälfte der Deutschen nach einer Statistik das Saunabaden gar nicht, die andere nutze es aber mehr oder weniger regelmäßig. Die Nähe der Schönen Aussicht zur Detmolder Straße, nur fünf Gehminuten von der pulsierenden Verkehrsader, dokumentiert nach Einschätzung des engagierten Handwerksmeisters zugleich die Nähe von stressigem Alltag und einer Verschnaufpause, die man sich und seinem Geist regelmäßig gönnen soll. Steinbicker: »Bielefeld hat so fantastische Angebote. Aber die Menschen müssen sie nutzen, müssen Zeit für sich so definieren und kalkulieren, dass am Ende auch einmal drei Stunden übrig bleiben, damit die Seele baumeln kann.« An der Schönen Aussicht erlebt man die Art des Abschaltens gleich aus doppelter Sicht: Während vorn auf der Promenade die Jogger vorbei kommen, genießen im Garten die Saunagänger dampfend den Blick über ihre Stadt.

Artikel vom 03.03.2005