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Wolf im Schafspelz?

Prozess gegen Michael Jackson hat begonnen

Michael Jackson erschien in einem schwarzen Anzug mit roter Armbinde. Begleitet wurde er von seiner Mutter.
Santa Maria/New York (dpa). Gegensätzlicher kann das Bild von Michael Jackson (46) kaum ausfallen: Bei den Eröffnungsplädoyers hat die Anklage gestern den Popstar als bösen Wolf im Schafspelz dargestellt, für die Verteidigung ist der Beschuldigte dagegen das Opfer einer von Geldgier getriebenen Frau. Neue Details zur Anklage wegen Kindesmissbrauchs und gegenseitige Vorwürfe prägten den Beginn der heißen Phase im spektakulären Prozess gegen den einstigen »King of Pop«.
»Angewidert und voller Verachtung«, so schrieb die »New York Times« gestern, schilderte der Staatsanwalt Tom Sneddon den Geschworenen, dass Jackson »Wein, Wodka und Bourbon« fließen ließ, wenn er jungen Besuch auf der Neverland Ranch empfing. In seinem Plädoyer brachte der Ankläger zum ersten Mal auf den Punkt, was die Justiz dem exzentrischen Sänger anlastet.
Außer den sexuellen Übergriffen soll sich Jackson zusammen mit fünf Komplizen der Freiheitsberaubung an einem Jungen und an dessen Familie schuldig gemacht haben. Das Kind sei mit Todesdrohungen gegen seine Mutter erpresst worden. »Diese Vorwürfe sind frei erfunden, ein Schwindel, unfundiert«, konterte Jacksons Hauptverteidiger Thomas Mesereau.

Artikel vom 02.03.2005