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Dame auf Zwischenstation

Ausstellung »Hieroglyphen um Nofretete« eröffnet

Die etwa 3300 Jahre alte Büste der Nofretete steht unter Glas im Kulturforum Berlin.Foto: AP

Berlin (dpa). Königin Nofretete hat ihre erste Reise nach fast 40 Jahren ohne Blessuren überstanden. Der Umzug der mehr als 3300 Jahre alten Kalksteinbüste vom Ägyptischen Museum im Berliner Stadtteil Charlottenburg zum sechs Kilometer entfernten Kulturforum am Potsdamer Platz sei reibungslos verlaufen, sagte Museumsdirektor Dietrich Wildung gestern. Der farbenprächtige Kopf ist von heute an bis zum 2. August in einer Ausstellung über »Hieroglyphen um Nofretete« zu sehen. Am 3. August 2005 zieht die Büste der Ehefrau von Pharao Echnaton weiter auf die Museumsinsel. Dort soll sie dann im Jahr 2009 ihr endgültiges Domizil beziehen.
Der Umzug Nofretetes, der Ikone der Berliner Museen, sei unter starken Sicherheitsvorkehrungen und äußerst zurückhaltend verlaufen, sagte Wildung. »Wir wollten jedes Spektakel vermeiden«. Befürchtungen, durch den Umzug könnten aus Ägypten wieder Stimmen für eine Rückgabe laut werden, wies Wildung zurück. Zwar würden solche Forderungen immer wieder in der ägyptischen Presse laut. Von offizieller Seite gebe es jedoch keine Ansprüche auf das Kunstwerk.
Nofretete steht nun in einer etwa vier Meter hohen Glasvitrine als Mittelpunkt einer Ausstellung über die Bedeutung der Hieroglyphen in der europäischen Kulturgeschichte. Gezeigt wird dabei der Umgang der Kunst mit der altägyptischen Schrift - von der Renaissance in Werken Albrecht Dürers bis zur Moderne bei Max Ernst, Andy Warhol und A.R. Penck. Vom 3. August an wartet Nofretete (»Die Schöne ist gekommen«) im Alten Museum auf ihren für 2009 geplanten Umzug in das benachbarte Neue Museum, das zur Zeit wieder aufgebaut wird.
               Informationen im Internet:
www.smb.spk-berlin.de

Artikel vom 02.03.2005