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Die »Bachkantate zum Mitmachen« ist in Sennestadt schon zu einer Tradition geworden.

»Kantate zum Mitmachen«
sorgt für eine volle Kirche

Drei Proben für 60 Sänger und 20 Instrumentalisten

Sennestadt (mcs). Gemeinsames Musizieren stand am Sonntag bei einem Gottesdienst in der Jesus-Christus-Kirche am Fuldaweg im Mittelpunkt. Unter der Leitung von Dorothea Schenk führten 60 Sänger und 20 Instrumentalisten die Bach-Kantate BWV 72 »Alles nur nach Gottes Willen« auf.

Seit langem ist das alljährliche Aufführen einer »Bach-Kantate zum Mitmachen« in der evangelischen Kirchengemeinde Sennestadt liebgewonnene Tradition. Doch nicht nur bei den Mitwirkenden stieß das Projekt auf erfreulich große Resonanz. Auch von den Gemeindegliedern wurde der musikalische Gottesdienst sehr gut angenommen. Die Jesus-Christus-Kirche war voll besetzt.
»Kirchenmusik ist in besonderer Weise dazu geeignet, die Größe und Güte Gottes für unsere Herzen zu erschließen«, sagte Pfarrer Reinhard Ellsel. In seiner Predigt griff er das Kantaten-Motto »Alles nur nach Gottes Willen« auf. »Gott wartet nur darauf, dass wir in Freiheit unser ganzes Leben nach ihm ausrichten«, so Ellsel. Dabei sei es aber schwierig, in Anbetracht von Kriegen und Zerstörung, seine Seelenmitte nicht zu verlieren.
Für die Dauer des musikalischen Vortrags bescherten Sänger und Instrumentalisten der Gottesdienstgemeinde inneren Frieden. Begleitet vom feinen Kantoreiorchester setzten glanzvolle Solisten dem stimmgewaltigem, munteren Chor frische, unverschnörkelte Arien und Rezitative entgegen. Sopranistin Henrike Mayer beeindruckte mit engelsgleichen, himmlisch-sanften Höhen.
Gefühlvoll-tragend brachte Bettina Pieck ihre warme Alt-Stimme zum Klingen. Und trotz seiner jugendlichen Erscheinung überzeugte Bassist Andreas Wolf mit großem Ton und erstaunlicher künstlerischer Reife. Gerahmt wurde der Gottesdienst von Bachs Präludium und Fuge in a-moll, BWV 543. Transparent und beweglich geriet die sensible Ausführung durch Organist Holger Gehring.
»Wir hatten drei Proben, um die Kantate einzustudieren«, sagte Dorothea Schenk am Rande des Gottesdienstes. 15 Externe seien extra für das Projekt zum Kantoreichor dazugestoßen. »Eigentlich wären heute noch 20 Sänger mehr dabei gewesen«, so Dorothea Schenk. Die Sopranistinnen seien jedoch von einer Erkältungswelle heimgesucht worden. Dies tat dem positiven Gesamteindruck der imposanten Darbietung jedoch keinen Abbruch.

Artikel vom 02.03.2005