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»Sozial macht Schule«

Zweiwöchiges Sozialpraktikum am Ceciliengymnasium


Bielefeld (isa). Interessante Einblicke in soziale Einrichtungen in Bielefeld gewannen 160 Schüler und Schülerinnen des Cecilien Gymnasiums. Nach dem Motto »Mitten im Leben stehen« führten die Gymnasiasten der elften Jahrgangsstufe ein zweiwöchiges Sozialpraktikum durch. Das Ceciliengymnasium ist nach der Mariengymnasium und dem Gymnasium in Bethel die dritte Schule in Bielefeld, die das Projekt für die elfte Jahrgangsstufe umgesetzt hat. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Schulleitung, Lehrer- und Schülervertretungen, hatte das Praktikum in zwei Jahren geplant. Schulleitern Dorothea Bratvogel betont: »Dieses Projekt ist auf Wunsch und Initiative der Eltern eingeführt und auch durch ihre Mitarbeit in der Arbeitsgruppe unterstützt worden.«
Die Gymnasiasten konnten gemäß ihren Neigungen und Fähigkeiten, ihren Praktikumsplatz zwischen den Bereichen Behindertenhilfe, Altenhilfe, Krankenhäuser oder der offenen Sozialarbeit wählen. Von den 160 Jugendlichen suchten sich 40 selbst einen Praktikumsplatz; die Schule vermittelte für die restlichen Schüler entsprechend ihren Wünschen eine Einrichtung. »Ich habe mir meinen Praktikumsplatz in der Handweberei in Bethel selber ausgesucht. Die Arbeit mit behinderten Menschen hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich konnte viele Erfahrungen sammeln«, berichtete Schülerin Sonja Glöckner. Neben dem Engagement in Bethel, waren viele Schüler in Seniorenzentren, Beratungsstellen und Tagesgruppen der Arbeiterwohlfahrt tätig. So war Farid Rahmani in der Tagesgruppe im Kinder und Jugendhaus Brake: »Das Praktikum war eine große emotionale Erfahrung für mich. Ich habe viele neue Informationen über soziales Arbeiten gewonnen.«
Eine schulische Vorbereitung wurde durch den Religions- und Philosophieunterricht und durch Betreuungslehrer gewährleistet. Bei diesem Praktikum gehe es nicht um berufliche Orientierung, betonten Religionslehrer und Praktikumskoordinator Hartmut Fobel. Zentrales Ziel sei es, persönliche soziale Einblicke der Jugendlichen zu gewährleiten, um bei ihnen eine verstärkte Sensibilisierung und Verantwortungsbereitschaft für Mitmenschen zu erreichen. Die Gymnasiasten fertigen als Auswertung des Sozialpraktikums einen nicht benoteten Praktikumsbericht an. Das Gymnasium stellt anschließend zur Dokumentation und Anerkennung den Schülern ein Zertifikat aus.

Artikel vom 10.03.2005