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Palästina-Konferenz

Abbas erhält Rückenwind


Dass bei der Palästina-Konferenz gestern in London der Friedensprozess keine neuen Impulse erhalten würde, war abzusehen. Israel war nur interessierter Beobachter.
Das wichtige Ergebnis des Treffens in der britischen Hauptstadt ist die breite Unterstützung der USA, der UNO und der Europäer für Präsident Mahmud Abbas in seinen Bemühungen, die Autonomiebehörde und die Sicherheitskräfte zu reformieren, die Infrastruktur zu verbessern und die Wirtschaft in den Palästinensergebieten anzukurblen.
Mit einer schlagkräftigen Polizeitruppe kann Abbas das Terrorrisiko vermindern. Mit der zugesagten finanziellen Hilfe aus aller Welt kann der wirtschaftliche Wiederaufbau voran gehen, der vielen Palästinensern wieder zu Arbeit verhelfen soll. All das ist Rückenwind für die palästinensische Regierung in ihrem Bemühen, die Menschen von ihrer Friedenspolitik zu überzeugen und die Extremisten in die Defensive zu drängen.
Deutschland unterstützt die Palästinenser bereits mit 50 Millionen Euro jährlich. Entscheidend wird sein. dass Abbas und seine Mannschaft sicherstellen, dass die Hilfsgelder auch wirklich sinnvoll verwendet werden und nicht in dunklen Kanälen verschwinden, wie es zu Arafats Zeiten oft der Fall war. Mit der Berufung von Salam Fajad, einem international anerkannten Fachmann, zum Finanzminister, hat Abbas hier eine wichtige Weichenstellung getroffen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 02.03.2005