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Schonende Diagnose
ganz ohne Schmerzen

Klösterchen bekommt einen neuen Urologie-Chefarzt

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Endgültig vorbei ist die Zeit, da eine Prostata-Untersuchung mit Schmerzen verbunden war. Prof. Rolf von Knobloch, der neue urologische Chefarzt im Franziskus-Hospital, hat neue, bahnbrechende Verfahren zur Krebserkennung entwickelt.

»Zufriedene Patienten sind der größte Ansporn für meine Arbeit«, sagt der renommierte Wissenschaftler, der an der weithin gerühmten Marburger Universitätsklinik zum Spezialisten für Urologische Chirurgie wurde. Zum 1. April übernimmt er den Chefarztposten in der Urologie-Klinik des Klösterchens, in der 50 Patienten nach modernsten Erkenntnissen versorgt werden.
Der alerte Mediziner marschiert an der Spitze des Fortschritts - was Diagnose und Therapie betrifft. Die Zeichen stehen auf Sturm: »Jeder sechste Mann droht an Prostatakrebs zu erkranken, dabei ist das Karzinom im Unterleibsbereich keineswegs ein Problem nur des älteren Mannes«, versichert von Knobloch.
Die Versorgung dieser Patienten ruht auf mehreren Säulen, auf der Vorsorge natürlich, dann aber auf Chemo- und Strahlentherapie sowie auf der Operation. Nicht jeder allerdings muss unters Messer: »Bei vielen Patienten erübrigt sich eine OP, nicht nur bei sehr alten Kranken, sondern auch dann, wenn trotz eines Karzinoms mit einer Beeinträchtigung des allgemeinen Befindens nicht zu rechnen ist.« Stadiengerechte Therapie heißt die Devise.
Die bislang äußerst schmerzhafte Diagnose gehört dank der schonenden Methode, die von Knobloch in Marburg entwickelte, der Vergangenheit an. Das neue Biopsieverfahren beruht auf dem Einsatz sogenannter Mikrosatelliten, die sogar eine ambulante Analyse im Intimbereich ermöglichen - es sinkt die Hemmschwelle, die der Patient überwinden muss, bevor er zwecks Vorsorge die Klinik betritt.
»Ich möchte im Franziskus-Hospital das Spektrum der Versorgungsmöglichkeiten ausbauen«, kündigt der mit zahlreichen Fachpreisen gewürdigte Mediziner. Modernste High-Tech gehört dazu, aber »oft sind es die einfachen, unscheinbaren Dinge, die den Arzt populärer machen«, hat von Knobloch festgestellt. Als da wären: Verhinderung der Inkontinenz, Erhaltung der Potenz und Erhaltung der Fähigkeit zur Erektion.
Natürlich mag auch der neue Urologische Chefarzt des Klösterchens unerwünschte Nebeneffekte in Einzelfällen nicht ausschließen, aber »ich kann guten Gewissens sagen: Wer sich in unsere Obhut begibt, wird zufrieden sein.«
Prof. Rolf von Knobloch, mit dem das Klösterchen nach den Worten seines Geschäftsführers Dr. Georg Rüter den Wunschkandidaten verpflichtet hat, wurde vor 40 Jahren im schwäbischen Ravensburg geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von acht und zwei Jahren sowie eine sechsjährige Tochter. »So schnell es geht, soll die Familie in Bielefeld wieder vereint sein«, sagt von Knobloch, der noch nach einem passenden Domizil sucht.

Artikel vom 02.03.2005