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Öl, Geld und Intrigen
Mit »Schwarzem Gold« zum Wirtschaftsmagnaten
Mit »Oil Tycoon 2« steht die langerwartete Fortsetzung einer der international bekanntesten deutschen Wirtschaftssimulationen in den Regalen.
ÊHistorische Szenarien von der Gründerzeit der Erdölindustrie bis hin zur Entwicklung modernster Fördertechnologien fordern den Strategen heraus. Mehr als 50 geschichtlich korrekte Ereignisse haben dabei direkten Einfluss auf den Spielverlauf - von Naturkatastrophen bis hin zu Weltkriegen.
Ob in den 18 packenden Szenarien, umfangreichen Einzelspieler-Kampagnen oder im Wettbewerb gegen menschliche Kontrahenten: Der Spieler muss wirtschaftliches Geschick beweisen, um wie Rockefeller das eigene Öl-Imperium bis an die internationale Spitze zu führen. Mehr als 300 Gebäude und Fahrzeuge aus drei Jahrhunderten sorgen für ein authentisches Zeitgefühl. Eingebettet ist die komplexe Simulation echter Städte wie Los Angeles und Rotterdam mit Arbeitsmarkt, Verkehr und Bildungssystemen.
Leider quält das Spiel den zukünftigen Öl-Magnaten mit unfairen Zufallsereignissen, die so manchen Neuanfang erzwingen. Den chronischen Tankermangel muss man wohl auch unter »Fehler« - davon gibt's einige - verbuchen. Die KI der Computer-Gegner ist bereits auf der niedrigsten der wählbaren Stufen eine echte Herausforderung. Im erweiterten Modus ist der Spieler zudem ständig damit beschäftigt, die Bohrtürme zu warten. Steht einem Konkurrenten das Öl bis zum Hals, kann man dessen Unternehmen aufkaufen. Wem die Computergegner zu clever sind, kann sich im Multiplayermodus mit bis zu fünf menschlichen Gegnern messen.
Die Grafik braucht dank der modernen 3D-Engine »Oxygene« den Vergleich mit anderen Strategietiteln nicht zu scheuen. Allerdings ist die frei dreh- und zoombare 3D-Landschaft recht unbelebt. Die im Stil der Zeit gehaltenen Gebäude, Schienen und Straßen wirken manchmal eckig wie bei einer Modelleisenbahn. Die Musikbegleitung im Hintergrund ist unauffällig, ein paar Geräusche mehr hätten's ruhig sein dürfen. Der erste Patch (unbedingt einspielen) merzt einige grobe Fehler aus und reicht deutsch übersetzte Texte nach.Ê
Die Wirtschaftssimulation »Oil Tycoon 2« von Dartmoor Softworks kostet 39,95 Euro.(tl)

Artikel vom 12.03.2005