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WestLB kämpft sich aus dem Tal

Verlust deutlich reduziert -ƊMittelstand stärker im Visier der Bank


Düsseldorf (dpa). Die Neuausrichtung der WestLB trägt ungeachtet erneuter Verluste erste Früchte. Operativ habe die WestLB 2004 mit 696 Millionen Euro wieder schwarze Zahlen geschrieben, teilte die Großbank gestern mit. Ein Jahr zuvor hatte das Institut in seinem Einzelabschluss einen einen Fehlbetrag von 1,9 Milliarden Euro erzielt.
Getrübt wurde die Trendwende allerdings durch außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang der Rückzahlung von Staatsbeihilfen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich verbuchte die Bank deshalb einen Verlust von 920 Millionen Euro. Der Fehlbetrag werde durch die Entnahmen aus der Kapitalrücklage und den stillen Einlagen ausgeglichen, hieß es. Ihren Konzernabschluss wird die WestLB Mitte Mai dieses Jahres vorlegen.
Im WestLB-Konzern waren in den Jahren 2002 und 2003 rote Zahlen von insgesamt 3,6 Milliarden Euro aufgelaufen. Der Absturz in die Verlustzone war durch riskante Auslandsengagements unter anderem bei dem britischen TV-Verleiher Boxclever ausgelöst worden. Diese Beteiligung hatte die WestLB vor wenigen Wochen verkauft. Inzwischen wurde das oberste Führungsgremium der Bank vollständig ausgewechselt und die Bank neu aufgestellt.
WestLB-Chef Fischer, seit gut einem Jahr im Amt, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Jetzt müsse sich das neue Geschäftsmodell 2005 erstmals über ein volles Jahr bewähren. Die Bank will sich stärker auf Geschäfte mit Sparkassen, mittelständischen Firmen und vermögenden Privatanlegern konzentrieren. Im Private Banking sieht sich die Bank Alternative zu den Privatbanken. Die WestLB gilt auch als möglicher Käufer der Weberbank, die derzeit noch zur Berliner Bankgesellschaft gehört.

Artikel vom 01.03.2005