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Wago errichtet
Fabrik in China

Standort Minden wird aber gestärkt

Von Edgar Fels
Minden (WB). Das Olympia-Stadion in Berlin, der Eifelturm in Paris und der Transrapid Shanghai haben etwas gemeinsam: Die elektronische Steuerung basiert auf Komponenten des Familienunternehmens Wago Kompakttechnik. 2004 verlief für die Mindener Stromanschluss-Experten ausgezeichnet.

Die Wago-Gruppe befindet sich mit seinen insgesamt 3500 (Vorjahr 3176) Mitarbeitern, davon 1180 (1090) am Standort Minden und 800 (720) in Sondershausen, weiter auf Expansionskurs.
In der chinesischen Hafenstadt Tianjin hat Wago ein 60000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Noch in diesem Jahr werde mit dem Bau eines Werkes begonnen, sagte Klaus Vollrath, Leiter der Internationalen Kommunikation, gestern. Bisher sei die Gruppe in China mit Vertriebsbüros in angemieteten Räumen vertreten.
Die neue Fabrik werde so konzipiert, dass sie erweiterbar ist. Produziert werde dort vorwiegend für den lokalen chinesischen Markt. Daneben verfügt Wago in der Schweiz und in Polen über Produktionsstandorte.
Insgesamt will Wago im Geschäftsjahr 2005 wiederum eine Rekordsumme investieren. Nach 35 Millionen Euro in 2004 sind in diesem Jahr 36,5 Millionen Euro im Budget vorgesehen. Dabei würden nicht nur die Auslandsaktivitäten gestärkt, sondern auch der Hauptstandort Minden. Dort sei erst vor wenigen Monaten in einer ehemaligen und nun umgebauten Halle der Firma Gehe auf 4500 Qadratmetern eine hochmoderne Elektronikfertigung aufgenommen worden, berichtete Vollrath.
Die Elektronikfertigung (seit 1995) bildet mit der Verbindungstechnik den Schwerpunkt der Wago-Produktion. Wago-Komponenten, die in Schaltanlagen die Stromzufuhr regeln, kommen in der Industrie (etwa in den Fertigungshallen der Automobilhersteller) und in der Gebäudetechnik (etwa Krankenhäuser) zum Einsatz. Im Bereich der Federklemmen, eine Erfindung der Mindener, ist Wago Weltmarktführer.
Im vergangenen Jahr hat Wago den Umsatz um 16 Prozent auf 290 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (250,6) steigern können. Das Inlandsgeschäft wuchs dabei um zwölf Prozent. Noch besser lief es vor allem in den USA, wo Wago trotz des schlechten Wechselkursverhältnisses von Euro zu Dollar 20 Prozent zulegte.
Auch für 2005 peilt Wago wieder ein Wachstum an, allerdings moderater. Klaus Vollrath: »Die konjunkturellen Aussichten sind nicht schlecht.«

Artikel vom 01.03.2005