01.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Minus 17,8 Grad in Bad Lippspringe

Kältester Ort Ostwestfalen-Lippes - Straßenwacht fährt 108 Einsätze


Von Dietmar Kemper
Bad Lippspringe (WB). Ostwestfalen-Lippe bibbert: In Bad Lippspringe (Kreis Paderborn) war es in der Nacht zu Montag minus 17,8 Grad kalt. »Das ist Rekord für diesen Winter«, sagte Jürgen Bucher gestern dieser Zeitung.
Der Wetterbeobachter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) betreut die Station in Bad Lippspringe. Wolkenloser Himmel und die zehn Zentimeter dicke Schneedecke hätten für eisige Temperaturen am Boden gesorgt. Üblicherweise wird die Temperatur zwei Meter über dem Boden gemessen. Darauf haben sich die Meteorologen rund um den Erdball geeinigt. »Fünf Zentimeter über dem Erdboden waren es in Bad Lippspringe sogar minus 22 Grad«, berichtete Bucher.
Die Wetterstation der Kurstadt weist regelmäßig die tiefsten Temperaturen in Ostwestfalen-Lippe aus. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Stadt in einer Mulde liegt. Jürgen Bucher vom DWD: »Die Kaltluft sammelt sich in der Mulde und kann nicht wegfließen.«
Wie stark Schneedecke und Standort der Wetterstation die Messwerte beeinflussen, lässt sich an Aachen und Bad Salzuflen zeigen. Im schneefreien Aachen registrierten die Sensoren für Feuchtigkeit, Luftdruck und Temperatur in der Nacht zum Montag nur minus 10 Grad, in Bad Salzuflen waren es immerhin minus 12,6 Grad. Der Unterschied zum frostigen Bad Lippspringe erklärt sich durch Salzuflens Lage auf einer Anhöhe und die mit fünf Zentimetern halb so dicke Schneedecke.
Die Kälte beschäftigt aber nicht nur Meteorologen. Die »Gelben Engel« des ADAC Ostwestfalen-Lippe rückten am Montag zwischen null und 11 Uhr zu 108 Einsätzen aus.
»Das waren doppelt so viele wie vor einer Woche«, berichtete ADAC-Sprecher Ralf Collatz. In fast allen Fällen hätten Batterien schlapp gemacht. Collatz: »Die zunehmende Elektrik schluckt Strom und zehrt die Batterie aus. Die Minusgrade versetzen ihr dann den k.o.« Weil die meisten Batterien heutzutage wartungsfrei seien, könnten Autofahrer das Malheur kaum verhindern.

Artikel vom 01.03.2005