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Eiskalt den Tieren auf der Spur

»Sonntagsschule« zeigt, was an Niemöllers Teich kreucht und fleucht

Quelle (oh). »Was macht die Libelle im Winter?« Eine Frage, der sich am Sonntagvormittag allerdings eine weitere anschloss: Was macht man mit 25 Kindern, die von der »Sonntagsschule« eine zweistündige Exkursion auf den Spuren der Libellen, Amphibien & Co. rund um das Feuchtbiotop »Niemöllers Teich« in Quelle erwarten - die Temperatur allerdings bei minus fünf Grad liegt?

Lothar Pollmann und Wolfgang Grote, beide sind Jäger und arbeiten ehrenamtlich im Förderkreis »Lernort Natur« mit, wussten Rat. Sie teilten das Programm der Sonntagsschule in zwei Themenschwerpunkte auf: Wechselweise ging's für die Gruppen dann jeweils eine Stunde lang mit Grote durch die freie, eiskalte Natur, beziehungsweise zum »Unterricht« mit Pollmann in die Niemöllersche Mühle hinein.
Die war zwar bei solchen Temperaturen nahe liegender Weise ebenfalls nicht kuschelig warm, dennoch gut geschützt. Und hier zeigt Lothar Pollmann den wissensdurstigen Kindern an Fuchs, Hase, Rehkitz und etlichen anderen heimischen Tieren (als lebensechte Präparate der rollenden Waldschule des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen), was rund um Mühle, Teich und angrenzendem Gelände alles so kreucht und fleucht.
Die Kinder erfahren, dass Wildschweine, aber auch Fuchs und Waschbär oftmals hoch interessiert sind an den Abfallkörben entlang der Wanderwege. »Die durchwühlen sie nach essbaren Resten«, erklärte Pollmann. Auch über die Kinderstuben der Wildtiere, die vom kommenden Monat an wieder »eröffnet« werden, hat der Jäger manches zu berichten.
Doch auch einige Kinder wissen gut Bescheid: Erst wenn es warm sei und es genug zu fressen gebe, würden die Tierkinder geboren. Ein dritter Punkt komme noch hinzu, erklärt »Lehrer« Pollmann. Ob Frischling oder Rehkitz, die Jungen brauchen zunächst ein sicheres Versteck vor ihren natürlichen Feinden sowie den Menschen. Das lasse sich aber erst finden, wenn Sträucher und Bäume im Frühjahr ihre Blätter bekämen.
Derweil ist die andere Gruppe mit Wolfgang Grote rund um den Mühlenteich unterwegs. In Ermangelung lebender Exemplare - der Teich liegt unter einer dicken Eisschicht - müssen Bilder herhalten, auf denen die verschiedenen Kröten-, Frosch- und Lurcharten abgebildet sind. Und die Libelle? Sie lässt sich ebenfalls nicht sehen. Ihre Larven halten zurzeit noch - wie auch ein Großteil der Amphibien - im Schlamm auf dem Grund des Teiches Winterruhe.
l Die nächste Sonntagsschule des »Lernort Natur« zum Thema »Fuchs, Hase und Kaninchen« findet am 13. März, 10 Uhr, im Tierpark Olderdissen statt. Treffpunkt ist die Holzsitzgruppe im Eingangsbereich. Informationen und Anmeldungen unter der Rufnummer 0521/454045.

Artikel vom 01.03.2005