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27 012 Bielefelder ohne Job

Hartz IV-Reform lässt Quote auf 16,6 Prozent steigen


Bielefeld (MiS). Die Zahl der Arbeitslosen ist in Bielefeld im Februar noch einmal deutlich angewachsen und hat mit 16,6 Prozent eine neue Rekordmarke erreicht. Insgesamt sind jetzt 27 012 Menschen in der Teuto-Stadt ohne Job, noch einmal 1 313 mehr als im Januar, als die Arbeitslosenquote 15,8 Prozent betrug.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der Arbeitslosen sogar um 22 Prozent zu. Damals waren noch 22 163 Personen erwerbslos gemeldet, lag die Arbeitslosenquote bei 13,5 Prozent.
Der erhebliche Anstieg steht noch immer im Zusammenhang mit der Arbeitsmarktreform Hartz IV. Die früheren arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger erhalten jetzt Arbeitslosengeld II, genauso wie die bisherigen Arbeitslosenhilfe-Empfänger. Zusammen beträgt ihre Zahl 15 242. Für sie zuständig ist »Arbeit plus in Bielefeld«, die gemeinsame Gesellschaft von Arbeitsagentur und Stadt. Sie soll die Hartz-IV-Empfänger qualifizieren und in neue Beschäftigung vermitteln. Um die 11 770 Arbeitslosengeld-I-Empfänger, die bis zu zwölf Monate ohne Beschäftigung sind, kümmert sich die Arbeitsagentur.
Es könne davon ausgegangen werden, dass in der Vermittlungsdatenbank nunmehr alle Arbeitslosengeld-II-Bezieher erfasst seien, erklärte am Dienstag Arbeitsagentur-Chef Dr. Peter Glück. »Wir müssen jetzt hoffen, dass einerseits die gesetzlichen Neuregelungen greifen und andererseits konjunkturelle Erholungstendenzen zumindest mittelfristig zu einer Entspannung führen.«
Doch zurzeit ist die Lage düster. Der kräftige Anstieg der Arbeitslosenzahlen habe zwar seinen Hauptgrund im Datenabgleich zwischen Arbeitsagentur uns Stadt, heißt es. Aber auch saisonale Einflüsse bewirkten den erneuten Anstieg der Erwerbslosenzahlen.
Die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber scheint weiterhin gering. Im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur, zu dem neben der Stadt Bielefeld auch der Kreis Gütersloh zählt, waren nur 1 277 offene Stellen gemeldet. Einziger Lichtblick: Das waren 224 mehr als im Vormonat, 119 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

Artikel vom 02.03.2005