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Auf Bielefelds Straßen
ging nichts mehr

Schneechaos: Berufsverkehr kam kaum noch voran

Von Michael Schläger
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Heftiger Schneefall just zum einsetzen Berufsverkehr, dazu die anreisenden Fans zum Arminia-Pokalspiel: Auf Bielefelds Straße herrschten gestern vom Nachmittag chaotische Verhältnisse. Am frühen Abend ging zeitweise nichts mehr.

Die Mitarbeiter der Straßenreinigung waren längst im verdienten Feierabend, als der starke Schneefall einsetzte. »Wir haben alle alarmiert«, sagte Dienstag Abend Uwe Pottharst, Betriebsmeister beim städtischen Umweltbetrieb (UWB). Um kurz nach 17 Uhr waren die ersten Räumfahrzeuge im Einsatz. Gegen 18.30 Uhr sorgten schließlich rund 220 Mitarbeiter mit 110 Fahrzeugen dafür, dass Bielefelds Straßen möglichst rasch vom Schnee befreit werden konnten. Schließlich verheißt der Wetterbericht schnellen Nachschub. Wegen der hohen Verkehrsdichte gab es anfangs auch für die Räumfahrzeuge kaum ein Durchkommen. Auf dem Ostwestfalendamm ging kurzzeitig gar nichts mehr.
Erhebliche Probleme gab es auf den Zufahrtstraßen zur SchücoArena, wo Arminia Bielefeld im DFB-Pokalspiel gegen Hansa Rostock antrat. Die Autofahrer kamen auf der Stapenhorststraße nur im Schritttempo voran.
»Um 17.50 Uhr haben wir unseren Busfahrern Anweisung gegeben, nicht mehr nach Fahrplan zu fahren, sondern so, wie sie durchkamen«, berichtete Stadtwerke-Sprecher Wolfgang König. »Die Sicherheit muss oberste Priorität haben.«
Auf den Straßen im Teutoburger Wald gab es zu diesem Zeitpunkt längst die »üblichen Probleme« bei heftigem Schneefall. Linienbusse mussten »passen«, kamen so lange nicht mehr weiter, bis die Streudienste die Routen wieder befahrbar machten.
Die Stadtbahnfahrplan geriet in den frühen Abendstunden ebenfalls völlig durcheinander. Auf der Linie 2 gab es Probleme, weil auf der Detmolder Straße der Verkehr wegen des Schneetreibens nur stockend lief. Ein Stadtbahnzug der Linie 1 war wegen eines - allerdings nicht schneebedingten - Oberleitungsdefektes liegen geblieben. Der Schaden konnte rasch behoben werden.
Die Polizei vermeldete trotz der widrigen Verkehrsverhältnisse keine erhöhten Unfallzahlen. »Zwischen 15 und 18 Uhr hatten wir 13 Bagatellunfälle. Nicht einmal bei allen war Schneeglätte die Ursache«, betonte Jörg Siemer von der Polizei-Leitstelle. »Bei starkem Regen kracht's häufiger.« Offenbar haben sich die Autofahrer inzwischen an die winterlichen Verkehrsverhältnisse gewöhnt und fahren entsprechend langsam und vorsichtig.
Auf Komplettsperrungen, wie sie auf der Autobahn A 2 bei Exter notwenige geworden waren konnte die Polizei verzichten. Allerdings kamen die Autofahrer auf wichtigen Ausfallstraßen nur im Schrittempo voran.

Artikel vom 02.03.2005