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Kapselanriss am Zeh: Bangen bei Friesinger

WM in Inzell: Pechstein kämpft gegen Grippe an


Inzell (dpa). Die Fans erwarten einen Goldrausch, doch »Eis-Königin« Anni Friesinger muss den heißen Kampf um WM-Medaillen mit dem Handicap einer nicht auskurierten Zehverletzung bestreiten. Einen Tag vor der heutigen Eröffnung der Weltmeisterschaft auf den Einzelstrecken in Inzell schwebt die weltbeste Eisschnellläuferin noch immer zwischen Hoffnung und Ungewissheit.
»Die Form stimmt, körperlich bin ich in sehr guter Verfassung«, verbreitet sie zunächst Zuversicht, um dann einzuschränken: »Ich will aus dem Handicap eine neue Motivation ziehen. Aber natürlich bin ich mit dem verletzten Zeh nicht schneller als vorher.«
Eine Woche voller Qualen liegt inzwischen hinter der 28-jährigen Lokalmatadorin, die sich vor dem Weltcup-Finale in Heerenveen beim Aufwärmen in einem Kellerraum den Kapselanriss am kleinen Zeh des linken Fußes zuzog. »Es war so furchtbar eng in diesem Raum, überall standen Fahrräder, das gewohnte Stretching war somit nicht möglich«, schildert sie.
Nach fünf Tagen totaler Eispause wagte sie sich Mitte der Vorwoche erstmals wieder auf das Eis, Schmerzmittel linderten die Qualen. »Doch als ich dann am kommenden Tag die Medizin absetzte, ging gar nichts mehr«, sagt Friesinger, die in Inzell vier Mal in den Medaillenkampf eingreifen will.
Fest steht, dass sie bei der Eröffnung die deutsche Fahne tragen wird. »Ich werde alles geben«, ist sie optimistisch.
Mitfavoritin Claudia Pechstein hat das Training wieder aufgenommen. Nachdem ein grippaler Infekt sie zu einer dreitägigen Pause gezwungen hatte, ging die 33-jährige Berlinerin in Inzell erstmals wieder auf das Eis. »Ich habe mich strikt an die Bettruhe gehalten. Ich hoffe nur, dass wir die Grippe in den Griff bekommen haben«, sagt sie.

Artikel vom 02.03.2005