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Schumacher
bekommt
Konkurrenz

Sonntag Formel-1-Start in Australien

Melbourne (dpa). Serien-Weltmeister Michael Schumacher ist auch in dieser Formel-1-Saison der haushohe Favorit. Aber mindestens ein halbes Dutzend Konkurrenten macht sich Hoffnungen, die Solofahrt des Ferrari-Piloten zum Titel stoppen zu können.

Der Saisonstart findet auch 2005 traditionell wieder in in Australien statt. Am kommenden Sonntag, 6. März, schaltet die Ampel auf dem fünften Kontrinent in Melbourne auf Grün. RTL und Premiere sind ab 4 Uhr live dabei. Erstmals im Weltmeisterschafts-Programm steht der »Große Preis der Türkei« in Istanbul. 19 Rennen werden in dieser Saison ausgefahren, so viel wie noch nie.
»Es wird dieses Mal enger und härter, weil die anderen besser vorbereitet sind und es für uns zumindest am Anfang mit dem Übergangsauto schwieriger wird«, rechnet Schumacher 2005 mit mehr Widerstand.
Als schärfste Rivalen stuft der 36 Jahre alte Rheinländer BAR-Honda und Renault sowie »McLaren-Mercedes dieses Mal von Beginn an« ein. Absteiger Ralf Schumacher und Aufsteiger Nick Heidfeld dürften im WM-Rennen keine entscheidende Rolle spielen: Für sie dürfte es ein »Lehrjahr« in neuen Rennställen werden.
Trotz einschneidender Reglementsänderungen und dem Einsatz des Übergangsmodells F2004 M in den ersten vier von erstmals 19 Rennen spricht vieles für Schumachers insgesamt achten Titeltriumph und sechsten in Serie mit der Scuderia.
Der »Nimmersatt« hat trotz seiner unzähligen Rekorde ungestillten Heißhunger auf Erfolge. Nach eigener Einschätzung ist Schumacher noch stärker motiviert als zu Beginn seiner ebenso einmaligen wie eindrucksvollen Grand-Prix-Karriere vor 14 Jahren. Zudem ist Ferrari der personell stabilste und im Arbeitsablauf am besten eingespielte Rennstall.
Dennoch spucken vor allem die beiden Aufsteigerteams BAR-Honda und Renault große Töne. Jenson Button, im Vorjahr als Gesamtdritter bester Nicht-Ferraristi, stichelte: »Michael würde nicht gewinnen, wenn er nicht im Ferrari säße.« Der 25 Jahre alte Brite, bislang noch ohne Sieg, bläst im neuen BAR-Honda 007 zur Jagd auf den Titelverteidiger: »Schumacher muss mehr auf uns aufpassen als im letzten Jahr. «Patrick Faure, der Formel-1-Präsident von Renault, kündigte keck an: »2005/2006 wollen wir um den WM-Titel fahren. Wir müssen mit Ferrari auf Augenhöhe kämpfen.«
McLaren-Mercedes, im Vorjahr in der Konstrukteurs-Wertung auf den fünften Platz abgestürzt, hält sich dagegen mit Titelankündigungen zurück. »In Melbourne werden wir sehen, wie das Kräfteverhältnis ist«, erklärte Kimi Räikkönen. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug traut dem Finnen und Neuzugang Juan Pablo Montoya viel zu. »Voraussagen helfen nichts, aber wir wollen um Podiumsplätze kämpfen.«
Williams-BMW schlägt nach den großspurigen WM-Versprechungen im Vorjahr leise Töne an. »Wir wollen wieder in die Erfolgsspur zurück«, sagte Teamchef Frank Williams. Nach dem Weggang von Ralf Schumacher und Montoya treten die Weiß-Blauen mit einem neuen Fahrerduo an: Mark Webber und Nick Heidfeld. Der 27 Jahre alte Mönchengladbacher hat große Pläne: »Mein Ziel ist es, alle zu schlagen - nicht nur Michael Schumacher - und in Zukunft Weltmeister zu werden. Wann, weiß ich noch nicht.«
Solche Träume kann Ralf Schumacher nach nicht hegen. Für den 29-jährigen kommt es in erster Linie darauf an, den »Abstand zu den Top-Teams zu verringern.

Artikel vom 02.03.2005