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Kinder sollen zehn Stunden schlafen

Bei Schlafstörung abends Sport, Alkohol und schweres Essen meiden


Bochum (dpa). Für etwa jeden fünften Menschen beginnt mit dem Zu-Bett-Gehen ein Albtraum: »Man tut nachts kein Auge zu oder wacht häufig auf, grübelt stundenlang und ist am nächsten Tag wie gerädert«, sagt Sylvia Kotterba, Ärztin in der Neurologischen Klinik Bergmannsheil in Bochum. »Aber Schlafen kann man lernen.« Die eine oder andere schlaflose Nacht habe wohl jeder schon Mal, aber wer mehr als einen Monat lang mindestens drei Mal pro Woche wach liege, gerate leicht in einen Teufelskreis. »Mit dem nächtlichen Aufwachen oder langen Wachliegen sind oft auch Grübeleien und Sorgen über den fehlenden Schlaf und Angst vor weiterer Schlaflosigkeit verbunden«, weiß Kotterba.
Die Universitätsklinik bietet neuerdings Kurse für Schlaflose. Wichtig sind laut Kotterba Verhaltensregeln: »Das Bett ist nur zum Schlafen da und nicht zum Fernsehen.« Vielen helfe es auch, immer zu bestimmten Zeiten ins Bett zu gehen und wieder aufzustehen oder das Schlafengehen mit Ritualen zu verbinden. Auf jeden Fall solle man nicht länger im Bett bleiben als unbedingt notwendig.
Für die Schlafzeit gibt es Näherungswerte. »Kinder brauchen etwa zehn Stunden Schlaf, Erwachsene im Erwerbsalter sieben bis acht und Senioren mindestens fünf bis sechs Stunden«, sagt Psychologin Heidrun Lindken. Mit zunehmendem Alter werde der Schlaf leichter. Die Gefahr zwischendurch aufzuwachen steige.
Zum Einschlafen und Durchschlafen bietet die Schlaftherapie noch weitere Tipps. So soll bei leichten Schlafstörungen tagsüber ein Nickerchen höchstens 20 Minuten betragen, abends soll auf Alkohol, Nikotin und schweres Essen verzichtet werden. Extremsport und Arbeit sollte in den letzten zwei Stunden vor dem Schlafen gehen entfallen. Zuletzt sollte der Wecker aus dem Blickfeld verbannt, das Zimmer auf 19 Grad gebracht werden und für Ruhe gesorgt sein.

Artikel vom 28.02.2005