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Wärme, die aus der Erde kommt

Premiere für Senne: Live-Bohrung bis in eine Tiefe von 60 Metern


Senne (oh). Ein Kontrastprogramm zum eigentlichen Thema »Heizen mit Erdwärme« bot am Samstag das Wetter mit Schneeschauern und unangenehmer Kälte. Trotz dieser Widrigkeiten hatten sich jedoch mindestens ein halbes Hundert interessierter Menschen im Neubaugebiet »Regattaweg« zwischen Buschkamp-/Hermann-Windel- und Krackser Straße eingefunden, um die erste Tiefenbohrung für eine neuartige Sole-Wasser-Wärmepumpenheizung in Senne live mitzuerleben.
Bis zu 60 Metern und mehr - je nach den für die Wärmepumpenheizung benötigten Watt-Werten - müssen dabei die Fachleute des Bohrunternehmen Sadewski aus Lippe den Rotationsbohrer beim so genannten Spülbohren in die Tiefe treiben. Spülen deshalb, weil das »Bohrgut« - im Regattaweg war es kalkhaltiger Ton mit maritimen Ablagerungen, Emscher-Mergel genannt - durch Wasserdruck nach oben befördert wird.
Etwa zwei Tage dauere der gesamte Vorgang, so Geologe Alexander Braun, vom Einrichten der Bohrstelle bis zur erfolgreiche Beendigung der beiden Tiefenbohrungen, die pro Haus für eine Erdwärmenutzung notwendig sind. Eingeladen hatte zu dieser Informationsveranstaltung im Neubaugebiet - sämtliche Häuser werden hier mit dieser zukunftsweisende Heizungstechnologie ausgestattet - die Ummelner Firma Normbau und die Stadtwerke Bielefeld.
Nicht nur das spannende Bohrspektakel, auch das Infozelt mit einer solchen Heizanlage (leider nicht in Betrieb) lockten viele ernsthaft Interessierte an, die sich bei den Stadtwerke-Fachleute umfassend informieren konnten. Diese Möglichkeit bestand zudem auch gestern noch - in der Normbau-Ausstellungshalle, wo der Andrang noch weitaus größer war.

Artikel vom 28.02.2005