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Borussia muss mit
weiterer Klage rechnen

Anwaltskanzlei Rotter prüft die Vorwürfe

Ex-BVB-Chef Gerd Niebaum und Geschäftsführer Michael Meier: Es liegt Anzeige vor.
Dortmund (dpa). Die Münchner Anwaltskanzlei Rotter will ihre Strafanzeige gegen das Management des finanziell angeschlagenen Fußballvereins Borussia Dortmund möglicherweise erweitern. »Wir prüfen eine Reihe weiterer Vorwürfe«, sagte Rechtsanwalt Klaus Rotter. Der Jurist hatte Ex-Clubchef Gerd Niebaum und Geschäftsführer Michael Meier bei der Staatsanwaltschaft Dortmund angezeigt. Die Vorwürfe lauten auf Kapitalanlagebetrug sowie Kurspreismanipulation.
Die Kanzlei habe die Anzeige nach eigenen Ermittlungen sowie nach »konkreten Hinweisen aus Aktionärskreisen« erstattet. Ein Mandat habe man noch nicht angenommen. Die Anzahl der Anfragen liege aber »im zweistelligen Bereich.«
Rotter wirft Meier und Niebaum vor, im Börsenprospekt 2000 wichtige Angaben zu einem Vertrag mit dem Versicherungskonzern Gerling verschwiegen zu haben. Zudem hält die Kanzlei dem Duo vor, einen Kreditabschluss über 15 Millionen Euro im März 2004 den Aktionären nicht per Ad-hoc-Meldung mitgeteilt zu haben. Der Kredit wurde durch Erlöse aus Dauerkarten- und Spieler-Verkäufe abgesichert. Laut Wertpapierhandelsgesetz hätte dies veröffentlicht werden müssen, weil dadurch Rückschlüsse auf »massive Liquiditätsprobleme« möglich gewesen wären.
In einer schriftlichen Replik erklärten die Anwälte von Niebaum und Meier, die Vorwürfe seien »altbekannt« und strafrechtlich nicht relevant. Es handele sich nur um viel Lärm um nichts.

Artikel vom 01.03.2005