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Angst um
Job wächst

»Löhne steigen kaum«


Berlin (ddp). Nach Ansicht von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn müssen sich die Arbeitnehmer in Deutschland auf Jahrzehnte der Lohnzurückhaltung einstellen. »Unsere Löhne werden nicht mehr so rasch steigen können«, sagte der Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts in einem Interview. Sollten sich die Gewerkschaften dagegen sträuben, entstehe noch mehr Massenarbeitslosigkeit. Trotz der in den vergangenen Jahren nur mäßigen Lohnentwicklung werde der Durchschnittsverdienst in Osteuropa 2030 immer noch unter 50 Prozent des westdeutschen Niveaus liegen. Die Tarifpartner und die Bundesregierung forderte Sinn auf, für eine stärkere »Lohnspreizung« zu sorgen. Die Löhne müssten nach unten flexibler werden. Wer dann weniger als das Existenzminimum verdiene, solle vom Staat auf Dauer bezuschusst werden.
Unterdessen wächst die Angst der Deutschen um ihren Arbeitsplatz. Während 2002 etwa 17 Prozent der Berufstätigen um ihren Job bangten, sind es jetzt 28 Prozent. Das ergab eine aktuelle Umfrage. Unter den Berufstätigen mit Realschulabschluss haben 31 (2002: 18) Prozent Angst, unter denen mit Hauptschulabschluss 28 (24) und unter denen mit Abitur oder Hochschulabschluss 25 (12) Prozent.

Artikel vom 28.02.2005