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Kommentar
Neue Gewalt in Nahost

Auf Friedenskurs bleiben


Wenn die palästinensischen Behörden nicht schnell Erfolge bei der Fahndung nach den Hintermännern des Anschlags von Tel Aviv melden können, könnte die vor wenigen Wochen mühsam erreichte Waffenruhe zwischen Israelis und Palästinensern schon wieder Vergangenheit sein. Hinter den ultimativen Forderungen des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon steht die Angst, in der eigenen Partei noch mehr an Rückhalt für den geplanten Abzug aus dem Gazastreifen zu verlieren. Scharon muss diese Härte zeigen, obwohl er genau weiß, dass sein Partner, der palästinensische Präsident Mahmud Abbas, erst damit begonnen hat, auch die radikalen Palästinensergruppen auf seinen Friedenskurs einzuschwören.
Dass Extremisten weiter auf Gewalt und Terror setzen würden, war abzusehen. Scharon und Abbas sollten allerdings trotz einer solchen Gewalttat alles unternehmen, um weiter Friedenskurs zu halten.
Der von Scharon geplante und von den jüdischen Siedlern heftigst bekämpfte Gaza-Rückzug und die Entwaffnung aller militanten Gruppierungen, die sich Abbas vorgenommen hat, werden weit gefährlichere Bewährungsproben für den gerade erst begonnenen Friedensprozess sein.Friedhelm Peiter

Artikel vom 28.02.2005