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Cacau rettet den
VfB Stuttgart

In Leverkusen behält er die Nerven

Leverkusen (dpa). Nach dem Scheitern im UEFA-Cup hat Cacau die Hoffnungen des VfB Stuttgart auf einen neuerlichen Anlauf im internationalen Fußball-Geschäft erhalten.Gegen Berbatov hilft Kopfarbeit: Der Stuttgarter Soldo klärt.
Der Brasilianer verwandelte eine Minute vor dem Ende einen Foulelfmeter zum 1:1 für die Schwaben bei Bayer Leverkusen. Dimitar Berbatov hatte die Gastgeber mit seinem zwölften Saisontor in Führung gebracht (80.). Nach der Punkteteilung in dem richtungweisenden Spiel bleibt Leverkusen auf Platz fünf, der VfB ist weiter Sechster. Die Stuttgarter erwarten nun am kommenden Samstag Arminia Bielefeld.
Leverkusen begann mit derselben Elf wie beim 1:3 in Liverpool. Doch während man ihr die Champions-League-Niederlage nicht mehr anmerkte, war Stuttgart noch gezeichnet vom UEFA-Cup-Aus. Den Schwaben, die zwei Tage weniger Zeit hatten, sich zu erholen, steckten die 120 Minuten gegen Parma in den Knochen. So war der VfB vor allem darauf bedacht, kein Tor zu kassieren.
Für die erste gute Chance der Gastgeber sorgte dann auch nicht einmal ein Bayer-Spieler. Stuttgarts Verteidiger Markus Babbel verlängerte einen Ball mit dem Hinterkopf so unglücklich Richtung Tor, dass VfB-Torwart Timo Hildebrand das Leder nur mühevoll zur Ecke lenken konnte (28.).
Die größte Aufregung gab es in der ersten Halbzeit nach einer Szene in der 16. Minute. Babbel hatte den davoneilenden Berbatov mit einem beherzten Griff ans Trikot zu Fall gebracht. Schiedsrichter Franz-Xaver Wack ließ weiterspielen, revidierte seine Entscheidung aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten und zeigte Babbel Gelb.
Nach der Pause drängte Leverkusen noch vehementer auf das Führungstor, dadurch boten sich den Gästen nun mehr Räume. Als nach Berbatovs Treffer dem VfB trotzdem die Felle davonzuschwimmen drohten, behielten Cacau jedoch die Nerven und rettete einen Punkt. »Wir waren zu hektisch, besonders vor dem Tor«, monierte Bayer-Trainer Klaus Augenthaler, »aber wenn wir das eine Tor noch machen, muss es auch reichen.« Auch die Stuttgarter waren nicht zufrieden mit sich: »Ich glaube, wir haben keinen guten Fußball gezeigt. Wir können froh sein, noch einen Punkt mitgenommen zu haben«, sagte Torwart Hildebrand, der in der Nachspielzeit mit einer Klasseparade gegen Ingwer Callsen-Bracker noch das 1:2 verhinderte.

Artikel vom 28.02.2005