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Niedriges Niveau
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Die üblichen Hochrechnungen der vom Abstieg bedrohten Teilnehmer in der Fußball-Bundesliga kann man in dieser Saison getrost als unzutreffend vernachlässigen. 40 Punkte sind nötig für den Klassenerhalt - vergessen wir die Prognose.
Hansa Rostock hat erst schlappe 14, der SC Freiburg mickrige 16, der VfL Bochum bescheidene 19. Sofern die Kellerkinder nicht noch in einen dramatischen Siegesrausch verfallen, geht der Klassenerhalt im Mai für deutlich weniger weg als gewohnt. Es ist ja nicht einmal sicher, ob überhaupt noch einer der Kandidaten auf jene 32 Punkte kommt, die Arminia Bielefeld schon eingesammelt hat.
Dass die drei Liga-Laternen trotz punktueller Magerausbeute noch etwas hoffen dürfen, grenzt schon fast an ein Fußball-Wunder. Es bestätigt zugleich das derzeit angesagteste Motto im Tabellenschacht: hurra, wir leben noch, die Konkurrenten können es doch auch nicht besser.
Die dem Dreigestirn noch mit etwas Sicherheitsabstand übergeordnete zweite Dreiergruppe Mönchengladbach (25), Nürnberg (24) und Mainz (23) kontrolliert im Gegenzug auch immer gleich, was die von ganz unten abgeliefert haben. Wer selbst nicht vom Fleck weg kommt, muss eben darauf setzen, dass die anderen auch keinen Fortschritt machen. So funktioniert der Abstiegskampf derzeit auf niedrigem Niveau: Da wird außerordentlich wenig draufgepackt aufs Punktekonto.
Ein Problem bleibt dabei Jahr für Jahr dasselbe. Jedes Wochenende wird ein Spieltag abgehakt, und die Gelegenheiten aufzuholen, einzuholen, und zu überholen werden immer weniger. Bis es zu spät ist.

Artikel vom 28.02.2005