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Küstenfelsen erschlägt Urlauberin auf Rügen

Frau unter vier Meter Geröll entdeckt - Seit Donnerstag bröckeln Kreide und Mergel

Göhren (ddp). Bei einem erneuten Küstenabbruch auf der Insel Rügen ist am Wochenende eine Urlauberin getötet worden. Sie wurde von Felsen erschlagen und verschüttet.Die Kreidefelsen sind Rügens Wahrzeichen. Seit Donnerstag brechen immer wieder große Stücke ab. Foto: AP
Die 27 Jahre alte Berlinerin war Polizeiangaben zufolge bei einem gemeinsamen Spaziergang mit ihrem Verlobten an der Steilküste bei Göhren von Lehm- und Sandmassen begraben worden. Ihr 30 Jahre alter Begleiter aus München, der offenbar ein stückweit entfernt gegangen war, konnte nur noch die Rettungskräfte alarmieren. An der Unglückstelle am Lower Ort kam eine Hundesuchstaffel aus Greifswald zum Einsatz. Außerdem waren Kräfte der Feuerwehr, der Wasserschutzpolizei und des Bundesgrenzschutzes am Unglücksort. Ein Hubschrauber unterstützte die Suchmaßnahmen. Entgegen ersten Befürchtungen waren aber keine weiteren Todesopfer zu beklagen.
Der Leichnam der Frau wurde am Samstag unter den etwa vier Meter hohen Stein- und Lehmmassen geborgen. Das Staatliche Amt für Umwelt und Naturschutz sperrte den Strandabschnitt. Angesichts der feuchten Witterung warnten Polizei und Mitarbeiter im Nationalparkamt Jasmund dringend vor dem Betreten der Strände an den Steilküsten.
Infolge des feuchten Wetters war es in den vergangenen Tagen mehrfach an Rügens Kreideküste bei Sassnitz zu Abbrüchen von jeweils bis zu 50 000 Tonnen gekommen. Dabei wurden auch die berühmten Wissower Klinken zerstört. Bei der etwa neun Meter hohen Steilküste von Göhren handelt es sich jedoch überwiegend um Geschiebemergel.

Artikel vom 28.02.2005