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Hoyzer will schweigen

Untersuchungshaft in Berlin aufgehoben


Berlin (dpa). Der in den Fußball-Wettskandal verwickelte Schiedsrichter Robert Hoyzer ist nach 13 Tagen Haft wieder auf freiem Fuß. Die zuständige Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Tiergarten hat den Beschuldigten auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin vom weiteren Vollzug der Untersuchungshaft in Moabit verschont. Der Haftbefehl, in dem Robert Hoyzer acht Taten des mittäterschaftlichen Betruges angelastet werden, bleibt jedoch bestehen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Der Beschuldigte habe nunmehr seine bisher gemachten Äußerungen um weitere Angaben zu sämtlichen vom ihm geleiteten Spielen ergänzt. Daher sahen es Gericht und Staatsanwaltschaft als vertretbar an, der Fluchtgefahr durch mildere Maßnahmen als dem Freiheitsentzug entgegen zu wirken.
»Herr Hoyzer ist glücklich, sich wieder in Freiheit zu befinden, und wir begrüßen es, dass Staatsanwaltschaft und Gericht endlich - aus unserer Sicht mit zweiwöchiger Verspätung - die Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft als nicht mehr gegeben ansehen«, erklärte Hoyzers Anwalt Thomas Hermes. Sein Mandant muss sich drei Mal wöchentlich bei der Polizei melden, sein Reisepass wurde einbehalten und weitere beschränkende Auflagen erteilt. Zum Stand der andauernden Ermittlungen wollte die Staatsanwaltschaft keine Angaben machen.
Nach seiner Freilassung will der ehemalige Referee keine weiteren Interviews geben. »Herr Hoyzer schweigt, und das ist auch so mit den Ermittlungsbehörden abgestimmt«, sagte sein Anwalt Hermes.

Artikel vom 26.02.2005