26.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stichwort: Luftröhrenschnitt

Ein Luftröhrenschnitt ist in der Regel eine relativ einfache Operation. Auch eine dazu nötige Narkose müsse nicht besonders tief sein, sagt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Prof. Matthias Rothmund. In die künstlich geschaffene Öffnung setzen Mediziner eine so genannte Trachealkanüle ein, durch die der Patient leichter atmen kann.
Grund für einen Luftröhrenschnitt könne unter anderem eine Schwellung der Atemwege sein. Möglich sei aber auch eine Schwächung der Atemmuskulatur unter anderem wegen einer Parkinson-Erkrankung.
Je nach Ursache bleibe eine Trachealkanüle wenige Tage oder Monate und Jahre im Hals des Patienten. Wenn die Parkinson-Krankheit Ursache des Luftröhrenschnitts sei, bestehe das Risiko, dass der Papst die Kanüle dauerhaft behalten müsse. »Mit einer Kanüle im Hals kann man ein relativ normales Leben außerhalb der Klinik führen.«
Nach einem Luftröhrenschnitt soll ein Patient normalerweise einige Zeit nicht sprechen, erläuterte der Hals-Nase-Ohren-Arzt, Prof. Friedrich Bootz von der Universitätsklinik Bonn. Das Wundgewebe müsse geschont werden. Zudem könne beim Sprechen Luft in das Halsgewebe gepresst werden. In der Regel erhalten Patienten nach einem Luftröhrenschnitt anfangs auch eine Kanüle, mit der man nicht sprechen könne. Später werde sie gewechselt.
Das Risiko einer Entzündung an der Einstichstelle sei gering, allerdings bestehe die Gefahr, dass Infektionserreger in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung hervorrufen, sagte Rothmund weiter. Generelle Risiken seien die in Krankenhäusern verbreiteten Bakterien. »Die schlimmsten Keime gibt es auf Intensivstationen, weil die Erreger zunehmend resistent gegen Antibiotika sind.«

Artikel vom 26.02.2005